Politik Strittige Mietverhältnisse: Ertürk-Verträge sind gekündigt

Stadt und SPD-Ratsherr lösen strittige Mietverhältnisse auf.

SPD-Ratsherr Mustafa Ertürk hat der sofortigen Auflösung der Verträge zweier Wohnungen auf der Heideckstraße zugestimmt.

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Krefeld. Vergessen werden die Krefelder die Schlammschlacht um die Vermietung von Wohnungen für Flüchtlinge an die Stadt sicher nicht so schnell. Am Donnerstag haben beide Seiten, die nicht gänzlich unbeschadet aus der Affäre hervorgegangen sind, zumindest offiziell einen Schlusstrich gezogen. SPD-Ratsherr Mustafa Ertürk hat der sofortigen Auflösung der Verträge zweier Wohnungen auf der Heideckstraße zugestimmt und am Donnerstag die Schlüssel zurückbekommen. Damit endet nach über einem Jahr ein öffentliches Spektakel mit Schuldzuweisungen, Unterstellungen und Kontrollen des Rechnungsprüfungsamtes. Ertürk, so sagt er, habe es in weiten Strecken als Hexenjagd empfunden.

Der Abschlussbericht der Rechnungsprüfung hatte am Ende insbesondere eines ergeben: eine zweifelhafte Dokumentation der Vermietungsgeschäfte im dezimierten, zuständigen Amt inmitten der Flüchtlingswelle. Es fehlen Aktennotizen, Unterschriften, Belege, manche Nebenkosten wurden zunächst doppelt gezahlt. Die Prüfer kommen zu dem Schluss, dass Mustafa Ertürk sich nichts hat zuschulden kommen lassen außer der zu späten Meldung der Geschäfte beim Oberbürgermeister. Der hatte nach ersten Vorwürfen von Unregelmäßigkeiten das aufwändige Prüfverfahren ins Rollen gebracht.

Die Verträge hätten noch zwei Jahre lang rechtsgültig laufen können, aber Ertürk wollte einen Schlusstrich ziehen: „Ich hatte die Auflösung ohnehin schon angeboten und gute Gespräche mit der Stadt jetzt konsequent zu Ende geführt. Die Sache ist aufgeklärt, aber es ist auch gut, dass sie vorbei ist.“

Die Stadt strebt jetzt auch die Auflösung Mietverträge mit der Via Real Estate an, in der Ertürks Lebensgefährtin die Geschäfte führt. Hier ist Ertürk als Besitzer der Immobilien auf den Plan getreten. „Als solcher bin ich im Schadensfall verantwortlich. Mit dem Vermietungsgeschäft habe ich nichts zu tun.“