Krefeld Ströer prüft alternative Standorte für Werbetafel

Anzeige bisher nicht aufgestellt, Ergebnisse gibt es noch keine. Für Samstag ist eine Demo an der Untergath geplant.

Foto: Andreas Bischof

Unerwartete Wendung an der Untergath: Erst vor wenigen Wochen hatte Ströer angekündigt, die umstrittene digitale Werbetafel im Kreuzungsbereich mit der Hauptstraße noch im November aufzustellen. Bis dato steht auf der Verkehrsinsel in Oppum nicht mehr als der Fuß der digitalen Anzeige. Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigt Ströer nun, nach alternativen Standorten für die Infotafel zu suchen. Welche das sind, dazu will Ute Geißler, Geschäftsführerin der DSM Krefeld Außenwerbung GmbH, gegenüber der WZ keine Stellung nehmen.

„Die Bemühungen um einen alternativen Standort laufen — aber bisher ohne Erfolg“, sagt auch Thilo Forkel, Sprecher der CDU in der Bezirksvertretung Oppum-Linn, und Initiator der Demo gegen die Riesen-Reklame-Wand am kommenden Samstag. Die Polizei wird den Kreuzungsbereich am 9. Dezember ab 15 Uhr für eine Stunde sperren — man rechnet mit bis zu 800 Demonstranten an der Untergath. „Die Oppumer sind für mehr Sicherheit an dieser gefährlichen Kreuzung“, schreibt Forkel in der Einladung zur Kundgebung am Samstag, 5000 Schreiben hat er bereits im Stadtteil verteilt - „mit großer Resonanz“.

Auch die Polizei hatte nach Informationen der WZ bereits im März in einem internen Brief an die Stadt Sicherheitsbedenken geäußert. „Selbstverständlich wurden die Bedenken der Polizei Krefeld bei der Genehmigung der digitalen Werbetafeln berücksichtigt“, betont Stadtkämmerer Ulrich Cyprian in einer Stellungnahme gegen den Vorwurf, die Stadt habe die Warnung der Polizei ignoriert. Cyprian verteidigt die Standortwahl und betont, man habe sich beim Genehmigungsverfahren an einer Unfallanalyse der Polizei orientiert, auf deren Ergebnisse er jedoch nicht näher eingeht. „Wir haben uns aber auch an Köln und Wuppertal orientiert, die beide Erfahrungen mit digitalen Werbetafeln ausweisen können.“ Beide hätten bisher keine Erkenntnisse, „die darauf schließen lassen, dass eine digitale Anlage bei einem Verkehrsunfall eine Rolle gespielt hat oder sogar ursächlich für einen Unfall gewesen wäre“.

Cyprian versichert zudem, dass die Verwaltung die Verkehrssituation an der Kreuzung genau beobachten werde. „Sollte dort ein Zusammenhang zwischen Unfällen und der Wirkung der digitalen Werbetafeln festgestellt werden, müsste über Konsequenzen nachgedacht werden.“

Dies ist offensichtlich bereits jetzt der Fall. Übrigens: Keine Antwort gibt es bisher auf die Frage, mit welchen Einnahmen die Stadt durch die digitalen Anzeigen rechnet.