Süd-West: Hülser Neubaugebiet wird kleiner
Drei verschiedene Pläne für eine mögliche Umgestaltung. Ferngasleitung muss in jedem Fall berücksichtigt werden.
Krefeld. Die Verwaltung hat jetzt drei unterschiedliche Pläne vorgelegt, die zeigen, wie das Baugebiet Hüls Süd-West erschlossen werden könnte. Jede der Varianten, A, B und C umfasst ein Gebiet von ungefähr 16 Hektar; sie kommen aber gestalterisch unterschiedlich daher.
Stets ist etwa eine Hälfte für den Bau von rund 270Wohneinheiten mit je 300 Quadratmetern gedacht, die andere dient der Schaffung von Infrastruktur wie Straßen, Grün oder Kindergarten.
Die Ferngasleitung, die quer über den Acker verläuft und deren Verlegung einen siebenstelligen Betrag erfordern würde, wird in der Gestaltung berücksichtigt.
Nach einem ersten interfraktionellen Gespräch werden die Planungsausschuss-Mitglieder nach den Sommerferien über die Skizzen befinden. Danach gehen sie in die Bürgeranhörung. Der Termin steht aber noch nicht fest.
"Die Volksmeinung ist nun gefragt", sagte Baudezernent Thomas Visser, auf die Frage, welche Lösung die beste sei. Und Jürgen Wettingfeld, der planungspolitische Sprecher der CDU, ist gleicher Meinung: "Wir warten die Offenlage und die Reaktionen der Bürger ab."
Die SPD-Mitglieder hingegen lehnen eine Bebauung weiterhin grundsätzlich ab. Hans Butzen: "Die jetzt vorgeschlagene Wohngebietsplanung hält trotz anderweitiger Behauptungen alle Optionen für weitere Bebauungen offen", schreibt er.
"Mit uns wird es keine Bebauung und den damit verbundenen ökologischen Kahlschlag im Hülser Südwesten geben."
Jürgen Wettingfeld sieht die Erschließung unter einem gesamtstädtischen Aspekt. "Im Rahmen der Beratungen des Flächennutzungsplanes muss geprüft werden, welche strategischen Konsequenzen sich für Krefeld ergeben."
Es sei Ziel der Verwaltung und der CDU, Krefeld auf "230.000 plus" Einwohner zu bringen. Düsseldorf habe "Überschwappeffekte". Das heißt: mehr Bürger als Platz, wovon Krefeld profitieren könne.
Nachbargemeinden wie etwa St. Hubert achteten derzeit sehr darauf, was in dieser Hinsicht in Krefeld passiere, so Wettingfeld.
Die SPD plädiert hingegen für eine "rücksichtsvolle Innenverdichtung bei schon vorhandener Infrastruktur", wie es sie beispielsweise an der Bruckerschen Straße sowie an Schulstraße/Steeger Dyk gebe.
Dazu der Christdemokrat: "Eine Nachverdichtung in Wohngebieten kann nur ein begrenzter Ersatz sein, denn dadurch verändert sich ihr Charakter."
Wettingfeld gibt außerdem zu bedenken: "Keine Bebauung bedeutet Abschreibungsverluste für die Wohnstätte, die dort Land gekauft hat."
Es seien Gelder, die dann beispielsweise für Projekte wie den Stadtumbau West fehlten. Wettingfeld erinnert daran, dass die Flächen der Stadttochter 1991 von Rot-Grün für die Wohnstätte erstanden worden waren.
Beim Blick auf die Skizzen fällt auf, dass die Wohnstätte durch die unterschiedliche Gestaltung im Plan A nicht so gut davonkommt. Hier könnte die Stadttochter von etwa 81.000 Quadratmetern wohl nur rund 4000 Quadratmeter für eine Bebauung nutzen.
Ein Teil ihres Geländes wird in dieser Variante durch die einzuhaltende 500-Meter-Abstandsgrenze zu Schmolz & Bickenbach zu Ausgleichs- und Sickerflächen.
Bei Variante B wären es von circa 84.000 Quadratmetern rund 23.000 für Wohnbebauung und in Variante C etwa 16.000 Quadratmeter von ungefähr 80.000.