SWK-Betriebshof in der "Outdoor-Variante" (mit Video)
Seit Donnerstagnacht ist die ehemalige Haltestelle Tackheide „Parkplatz“ und Wartungsstation für 31 Straßenbahnen.
Krefeld. Seit gestern präsentiert sich die ehemalige Haltestelle Tackheide als SWK-Betriebshof in der „Outdoor-Variante“: Da auf der Ostwall-Baustelle an Rhein- und St.-Anton-Straße von Freitag bis einschließlich 18. Mai Gleise und Weichen ausgetauscht werden, können Bahnen den eigentlichen Betriebshof an der St. Töniser Straße nicht anfahren. Deshalb ist ein Provisorium für zehn Tage nötig. Die Tüftler der SWK saßen seit November zusammen und entschieden sich schließlich für Tackheide. Dort ist mehr Platz als an der Alternative Grenzstraße.
„Outdoor-Variante“ heißt: 31 Bahnen — 24 für den Linieneinsatz, sieben als Reserve — stehen nach Betriebsende auf den Schienen an der Gladbacher Straße von Tackheide bis fast zur Oberschlesienstraße — auf einer Länge von über 700 Metern. Auch zur Sicherheit der Fahrer sind die jeweiligen linken Fahrspuren auf der Gladbacher Straße dafür gesperrt. Unter der Brücke, im eigentlichen Haltestellenbereich, werden die Bahnen gewartet und innen gereinigt, dann fahren sie raus auf ihre Parkstation. Die letzte Bahn kommt nachts gegen 1 Uhr rein, die erste fährt um 3.30 Uhr los. „Eine logistische Meisterleistung“, sagt Carsten Liedtke, Sprecher des SWK-Vorstandes. Insgesamt investieren die SWK rund 50 000 Euro in die „Outdoor-Variante“.
Bereits seit vergangenem Monat, sagt Projektleiter Burkhard Kuphal, laufen der Aufbau von Beleuchtung, Anlieferung von Containern (für Personal und Materialien) sowie Toilettenhäuschen. Vor Ort werden verschiedene Marterialien gelagert: vom Fahrscheindrucker über Ticketentwerter und elektronischen Ersatzteilen bis hin zu dem wichtigen Brems-Sand für die Bahnen. Alle Bahnen wurden vor dieser „heißen Phase“ noch einmal vorgezogen gewartet und komplett gereinigt. Am mobilen Betriebshof Tackheide sind nur Innenreinigung und kleinere Reparaturen im oberen Fahrzeugbereich möglich. Ein Hubwagen gehört zur Ausstattung, eine Baugrube natürlich nicht.
60 Straßenbahnfahrer treten seit Freitagmorgen täglich ihren Dienst am mobilen Betriebshof an. Zusätzlich sind im Drei-Schicht-Betrieb 24 Stunden am Tag immer vier Wartungsmitarbeiter vor Ort, Reinigungskräfte kommen hinzu, ebenfalls Sicherheitspersonal mit Hunden.
Wenn die Fahrer morgens auf die Strecke gehen, werden sie das ganz langsam tun, denn ansonsten „fliegt die Sicherung raus“, sagt Kuphal bildlich.
Wie berichtet, gibt es in den Service-Centern der SWK Info-Broschüren über die Sonder-Fahrpläne und Ersatz-Haltestellen in den „heißen“ zehn Tagen. Alles gibt’s auch im Internet: www.swk.de/ostwall