3,3 Millionen Euro: Glasdach deutlich teurer als geplant

Der Zuschlag geht an die spanische Firma Bellapart. Baubeginn ist 19. Mai. Mitte Juli soll die Konstruktion stehen.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Das Glasdach über der Haltestelle Ostwall/Rheinstraße wird mit 3,28 Millionen Euro erheblich teurer als geplant. Bisher war von 2,66 Millionen Euro die Rede gewesen. In einem Dringlichkeitsbeschluss, der der WZ vorliegt, hat die Stadt der spanischen Firma Bellapart den Zuschlag erteilt. Unterzeichnet wurde das Papier von Oberbürgermeister Gregor Kathstede und Stefani Mälzer, Fraktionschefin der Grünen.

Dem Beschluss zufolge beginnen die Arbeiten bereits am 19. Mai. Anfang Juni werden die Fundamente für das Dach gesetzt sowie Leitungen und Tragschichten im Haltestellenbereich verlegt. Danach müssen die Glaselemente mit Saugnäpfen in ihre Lage gebracht werden. Bis zum 18. Juli soll das Dach stehen. Jedenfalls wird dieses Datum als Ende des Ausführungszeitraums genannt. Die Konstruktion wird 125 Meter lang und zwölf Meter breit sein.

An der Ausschreibung haben sich lediglich drei Firmen beteiligt. Auffällig ist, dass der nächstbeste Bieter mit einem Angebot von 3,92 Millionen Euro deutlich über der Offerte von Bellapart liegt. Im dritten Angebot fehlen konkrete Summen.

Das Glasdach ist Teil der Umgestaltung des nördlichen Ostwalls. Die Kosten des Umbaus, der bis zum Sommer 2015 dauern wird, liegen bei 20,5 Millionen Euro. Von dieser Summe gelten knapp elf Millionen Euro als förderungswürdig, weil sie sich direkt auf den öffentlichen Nahverkehr beziehen. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) beteiligt sich mit 9,16 Millionen Euro. Das entspricht einer Förderquote von 85 Prozent.

Hätte sich die Stadt bei der Haltestelle für konventionelle Wartebereiche entschieden, wäre diese Lösung für gut 700 000 Euro zu haben gewesen. Der VRR-Zuschuss von rund 600 000 Euro entspricht 85 Prozent davon. Mit anderen Worten: Der VRR beteiligt sich mit 600 000 Euro an dem Glasdach. Die übrigen 2,7 Millionen Euro muss die Stadt aus eigener Kraft stemmen.

Eine Mehrheit aus CDU und Grünen hatte sich 2009 im Rat für den Umbau der Haltstelle mit Glasdach und Photovoltaikanlage ausgesprochen. Das wurde 2011 bekräftigt. Eine Prüfung ergab dann vor einem Jahr, dass der Standort zur Erzeugung von Sonnenstrom ungeeignet ist.