SWK: Zwei Millionen fürs Entree

Die Kunden fühlen sich im neuen Kassenraum an der St. Töniser Straße unwohl: „Jeder kann alles mithören“.

Krefeld. Ziemlich aufgeregt hat sich der Geschäftsführer eines Gastronomie-Betriebes im neuen Kassenraum der Stadtwerke an der St.Töniser Straße. "Jeder kann dort hören, was der andere für Probleme mit unbezahlten oder unklaren Strom-, Gas- oder Wasserrechnungen hat." Bei ihm ging es immerhin um einen vierstelligen Betrag. "Das geht keinen anderen was an. Ich will auch nicht hören, weshalb der Arbeitslosengeld-Bezieher fünf Euro Außenstand hat."

Immerhin zwei bis drei Prozent der 150000 SWK-Kunden, so Unternehmenssprecherin Dorothee Winkmann, sind noch Barzahler, die neben den säumigen Kunden den Weg in den neue Kasse nehmen. Die war früher weitaus intimer für die Besucher im Hochhaus angesiedelt. Jetzt befindet sie sich im neuen Anbau links vor dem Haupteingang. Die Freifläche davor ist zurzeit noch eine Baustelle.

Zwei Millionen Euro investieren die Werke insgesamt in Neu- und Umbauten, Brandschutz und die Beseitigung der Hagelschäden vom 30. Mai 2008, die freilich von der Versicherung abgedeckt sind. "Wir haben jetzt einfach alles zusammengepackt", dementiert Winkmann Gerüchte, dass allein der Kassenhallen-Anbau zweieinhalb Millionen gekostet hätte.

Der ist in der Tat auch ziemlich spärlich eingerichtet. Wenn viele Bar- oder Nichtzahler ihr Nümmerchen gezogen haben, brauchen sie Stehvermögen. Denn nur drei Stühle hat man in eine Ecke gestellt. Die SWK-Kunden stehen an den Schaltern in der Tat nah bei- oder hintereinander.

Grund für den Anbau ist sicherlich auch, dass sich das kommunale Versorgungsunternehmen gegen Publikumsverkehr im Hochhaus abschotten will. Dorothee Winkmann: "Dafür haben wir die Kunden-Center im Hansa-Centrum und an der Hochstraße." Bei Unklarheiten gebe es schließlich ja noch das Callcenter, das Hilfe vermittele.

Zu den Zwei-Millionen-Projekten gehört auch der Neubau des Eingangs mit Schranke und Pförtnerloge. Selbstverständlich alles Hightech, was die Werke da hinsetzen. Nur die Schranke an der Ausfahrt des Besucherparkplatz, die hat schon mal Aussetzer.