Triathlon der Schüler: Es darf gebrüllt werden

900 Zweit- bis Zehntklässler maßen sich am Freitag auf dem Gelände des Badezentrums. Der Trend geht zu den Staffeln.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Der siebte Krefelder Triathlon am Freitagvormittag im Badezentrum wurde erneut zu einer Erfolgsgeschichte. 900 Jungen und Mädchen der zweiten bis zehnten Klassen von 20 Schulen waren dabei. Sie durften vier Stunden lang das, was im Schulalltag nicht so gerne gesehen wird: Ungestüm laut schreiend herumrennen, sogar mit ihren Fahrrädern im Badezentrum über die Liegewiesen fahren.

Für die Zweit- bis Viertklässler stand lediglich ein „Swim and Run“-Wettbewerb an. Im Wasser ging es los. 50 Meter waren zu meistern. Schon da sah man deutlich, wer vielleicht später einmal für den Triathlon geeignet sein könnte. Große Leistungsunterschiede wurden sichtbar. Der Rückstand vom Schwimmen war beim Lauf über 400 Meter meist nicht mehr aufzuholen.

Schwimmen, Radfahren, Laufen: Fast 900 Teilnehmer beim Schultriathlon
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Wer nicht mitmachte, war dennoch rennend unterwegs und feuerte die Mitschüler an. Die Kids schufen eine tolle Wettkampf-Atmosphäre, selbst der Letzte bekam noch viel Beifall für seine Anstrengungen. „Ich finde das cool, was meine Klassenkameraden da machen“, meinte Dennis (9) von der Bismarck-Schule respektvoll, der selbst nicht mitmachen durfte, weil er in der Vorwoche krank war.

„Der Trend geht zu den Staffeln“, erklärte Julien Thiele als Cheforganisator, in Vertretung des wegen einer schweren Schulterverletzung ausgefallenen Dieter Hofmann. Der Stadt-Sportbund-Vorsitzende ist mit dem Rad schwer gestürzt und befindet sich im Krankenhaus. Er wird mit Freude zu Kenntnis nehmen, dass am Schultriathlon nach 700 Schülern im Vorjahr diesmal 900 junge Ausdauerathleten bis 16 Jahre teilnahmen.

Dass die Staffeln immer mehr Teilnehmer finden, bei denen sich drei Sportler die Triathlon-Aufgaben teilen, liegt wohl darin, dass immer weniger Krefelder Kinder die Gelegenheit haben, auch schwimmen zu lernen. Sie können daher beim Staffel-Triathlon nur als Radfahrer oder Läufer eingesetzt werden.

Bis es am Freitag auf die Radstrecke gehen konnte, mussten sich die Fünftklässler eine halbe Stunde gedulden. Städtische Mitarbeiter waren nämlich noch damit beschäftigt, die Piste von den Resten der Sturmschäden vom Montag zu befreien. Erst dann konnte gefahrlos schnell geradelt werden.

Da hatte Vinzenz van Geut (10) vom Gymnasium am Stadtpark richtig Pech. Ihm war die Kette abgesprungen, und die vielen hilfreichen Hände der Triathlon-Abteilung von Bayer Uerdingen schafften es nicht, sein Rad wieder fahrbereit zu bekommen. Trost bekam Vincent von Mitschülerinnen am Streckenrand nicht gerade: „Freitag der 13., da muss ja einer auch mal Pech haben.“

Krefeld kann auf diese Veranstaltung stolz sein. Nahezu perfekt organisiert, mit viel Stimmung zur Unterstützung an der Strecke und auch mit vielen sportlich sehr guten Leistungen. Deutschlandweit gibt es derzeit 19 Schul-Triathlons, drei davon in Nordrhein-Westfalen - und den besten davon wahrscheinlich in Krefeld.