Neuer Verein Der Verein „Mach doch“ will verborgene Talente fördern
Krefeld · Ab Januar können sich Interessierte in den Bereichen Handwerk, Kreativität, Kunst und Kultur versuchen.
Der Name ist Programm: „Mach doch“ lautet die lockere, aber ernst gemeinte Aufforderung. Sieben kreative und engagierte Köpfe haben sich zusammengefunden und den gemeinnützigen Verein gleichen Namens in Uerdingen gegründet. Sie möchten damit dem – wie sie sagen – eklatanten Fachkräftemangel begegnen.
Interessierten Leuten wird ab Januar die Möglichkeit geboten, die eigenen Talente zu entdecken, ans Handwerk herangeführt zu werden oder den Weg in ein Arbeitsverhältnis zu finden. Hereinschnuppern in das „Projekt Werkstatt“ können sie jetzt schon montags.
„Mach doch“ ist ein Mitmachprojekt in den Bereichen: Handwerk, Kreativität, Kunst und Kultur. „Wir wollen alte Dinge zum Leben erwecken, aus Unbrauchbarem Neues gestalten, den Umgang mit Technik vermitteln und die Kreativität fördern“, berichtet Stephan Clemens, der erste Vorsitzende. „Auf keinen Fall wollen wir ein Repaircafé sein. Vielmehr möchten wir in Workshops – zusammen mit erfahrenen Experten – jungen Menschen den Umgang mit moderner Technik ermöglichen.“ Kurz: Die Interessierten sollen in der öffentlichen Werkstatt Spaß „am Werkeln“ bekommen.
So wird der Umgang
mit Blech und Holz geübt
Beispiele für getane Arbeit stehen schon im Raum: Ein rotes Ölfass wurde aufgeschnitten und mit gläsernen Böden versehen. Es kann jetzt als Möbelstück, als Tisch mit Regal benutzt werden. Es wurden Mühle-Spiele geschaffen und ein „Mensch-ärgere-Dich-nicht“ für sechs Mitspieler. So wird der Umgang mit Blech und Holz geübt.
Weitere Ziele des Vereins nennen Kurt Beekmann als zweiter Vorsitzender und Schatzmeister Franko Angenendt: „Wir wollen Jung und Alt zusammenbringen und das Miteinander im Stadtteil fördern. Gleichzeitig werden wir verborgene Talente wecken. Das Ziel ist es, junge Leute zu ermuntern, mit eigenen Händen Dinge zu gestalten und dabei eigene Fähigkeiten und Neigungen zu entdecken. Dabei soll die Kreativität gefördert werden.“
Die Protagonisten wollen ihr Knowhow einbringen. Sie kommen selbst aus den folgenden Berufen: Clemens hat Maschinenbauingenieur gelernt, Beekmann ist Bau- und Landmaschinen-Mechatroniker und gleichzeitig Azubi-Ausbilder, und Angenendt ist bei der städtischen Bauaufsicht beschäftigt. Iris Plokarz-Clemens deckt als Musikpädagogin und Pianistin den künstlerischen Teil ab.
Special Effects für
Hollywood-Blockbuster
Seit rund einem halben Jahr existiert der Verein an der Dujardinstraße 7. Matthias Melcher, Nachfahre und Chef der Weinbrenner-Dynastie Dujardin, hat die Räume für „Mach doch“ unter den Arkaden für den Verein bereitgestellt. Der gelernte Software-Ingenieur, der in seiner Zeit in Amerika Special Effects für Hollywood-Blockbuster entwickelt hat, ist auch handwerklich dabei. Clemens: „Er entwickelt an unserem Drei-D-Drucker Teile für einen kleinen Roboter, dem er dann die Technik gibt, um ihn zum Laufen zu bringen.“
Es gibt acht
professionelle Werktische
Die Räume werden derzeit ausgestattet, so dass dann im Januar alles startklar ist. Es gibt acht professionelle Werktische, also Arbeitsplätze, mit einem von den Männern eigens entwickelten Konzept. So können die Werkzeuge in einem Rahmen komplett an eine andere Stelle mitgenommen und – vor allem auch – zurückgebracht werden.
Die ersten Treffen mit Schulen wie den Gymnasien, der Gesamtschule und dem Berufskolleg des Stadtteils haben bereits stattgefunden. „Gegenseitiges Interesse wurde bekundet“, sagen die Männer, die bereits viel in das Projekt in ideeller und finanzieller Hinsicht investiert haben. „Während wir es unseren Vereinsmitgliedern ermöglichen, ihre eigenen Projekte und Ideen in der Werkstatt umzusetzen, wollen wir darüber hinaus versuchen, für kleine Gruppen, von sechs bis zehn Personen, ein vielseitiges Workshop-Angebot zu präsentieren, um kleine oder größere Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Dies erfolgt gegen eine kleine Gebühr.“