Umbau: Angst vor Verkehr von der A 57
Die Staus beim Ausbau der Autobahn sind absehbar. Lkw und Pkw könnten durch Fischeln fahren.
Krefeld. Doris Nottebohm treibt eine Sorge um. „Ich fürchte, dass wir den sechsspurigen Ausbau der A 57 massiv zu spüren bekommen“, sagt die Bezirksvorsteherin von Fischeln. Sie geht davon aus, dass die Autofahrer den absehbaren Dauerstau auf der Autobahn mit Hilfe der Kölner Straße umfahren möchten. Der schon heute dichte Verkehr im südlichsten Stadtteil Krefelds würde noch einmal drastisch zunehmen. „Das können wir nicht einfach so hinnehmen“, sagt die SPD-Ratsfrau.
Reiner Schütt, Chef des Fischelner Bürgervereins, teilt Nottebohms Bedenken. „Wir werden riesige Probleme bekommen. Da hilft auch das Lkw-Durchfahrtsverbot nur bedingt weiter, weil sich nicht alle daran halten und weil es für Pkw dort keine Beschränkungen gibt“, so Schütt. Er erinnert daran, dass es sich bei Kölner Straße um die Bundesstraße 9 (B 9) handelt. Bisher seien alle Versuche, sie zur Kommunalstraße umzustufen, gescheitert.
Wie die Stadt auf WZ-Anfrage mitteilt, ändert sich das aber ab 2015. Der Fachbereich Tiefbau geht davon aus, dass die Umwidmung zum Jahreswechsel klappt. Unklar ist, ob sich möglicher Ausweichverkehr dann tatsächlich verhindern lässt.
Über den Ausbau der A57 wird schon seit Jahrzehnten geredet. Start soll nun 2017 sein. Los geht es im Abschnitt zwischen dem Kreuz Meerbusch und Oppum. Bis 2025 dauert es dann, bis der etwa zehn Kilometer lange Abschnitt auf Krefelder Stadtgebiet fertig ist.
„Besonders schlimm finde ich, dass der Durchgangsverkehr dann über eine Straße fließen wird, die kurz vorher für viel Geld saniert worden ist“, sagt Nottebohm. Sie verweist darauf, dass im nächsten Jahr die Neugestaltung der B 9 zwischen Eichhorn- und Hafelsstraße stattfinden soll. Der Belag aus Pflastersteinen, die sich vielfach abgesenkt haben, wird durch Asphalt ersetzt. Zusätzlich ist für die Straßenbahn der Einbau von Flüsterschienen vorgesehen. Allein der neue Straßenbelag soll rund 500 000 Euro kosten.
Unabhängig von möglichen Belastungen durch den Ausbau der A 57 leiden die Fischelner seit langer Zeit unter dem Verkehrsaufkommen auf der Kölner Straße. Jürgen Oppers (SPD) berichtete in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung davon, dass der Lkw-Verkehr in jüngster Zeit wieder zugenommen habe. „Vor allem Betonmischer mit Neusser Kennzeichen sind mir morgens aufgefallen“, so Oppers. Er vermutet, dass die Fahrzeuge trotz des Durchfahrtsverbots zum Neubau der Hochschule Niederrhein an der Gath unterwegs sind.
Der zuständige Bauleiter Dirk Schoene vom Generalunternehmer Carl Schuhmacher GmbH (Wolfenbüttel) weist das allerdings zurück. „Das kann nicht sein, weil wir den Rohbau schon im Januar abgeschlossen haben. Seitdem ist das Thema Beton für uns durch“, so Schoene. Da gebe es offenbar noch eine andere Baustelle.
Schoene rechnet damit, dass der Hochschulneubau an den Gath den Studenten zum Wintersemester zur Verfügung stehen wird.