Unterführungen: Die Unterwelt wird abgeriegelt

Die Unterführungen werden derzeit mit Stahlbetonwänden verschlossen. Vier Zugänge bleiben zunächst offen.

Krefeld. Die Unterwelt macht die Schotten dicht — und das ist wörtlich zu nehmen. Nach dem Ausbau der Rolltreppen werden nun nach und nach die Eingänge in die Unterführungen unter dem Ostwall mit Stahlbetonwänden verschlossen. Und auf der Fläche kann dann später neues Leben entstehen.

Denn, so Ulrich Kleppe vom Fachbereich Tiefbau der Stadt, die ehemaligen Treppenabgänge werden mit Kies aufgefüllt. Darüber wird gepflastert, die Mäuerchen werden abgesägt. So könnte zum Beispiel an UdU der Außengastronomie-Bereich vergrößert werden, wenn denn der Bedarf dafür da ist. Von den ehemaligen Zugängen zur Unterwelt jedenfalls wird man nichts mehr sehen, sagt Kleppe.

Die Unterführungen unter dem Ostwall sind ein langes und leidiges Thema. Der Anfang vom Ende waren die veralteten reparaturanfälligen Rolltreppen, für die es irgendwann keine Ersatzteile mehr gab. Die defekten Exemplare wurden ausgebaut und durch Treppen ersetzt. Das hatte zur Folge, dass die Wege durch den Untergrund nicht mehr so oft genutzt wurden, die Geschäfte gaben auf, der unterirdische Raum verdreckte zusehends.

Im Zuge der Ostwall-Neuplanung wurde schließlich das endgültige Aus beschlossen. Seit Anfang März sind nun die restlichen Rolltreppen ausgebaut worden. Die Wände, die jetzt endgültig den Raum verschließen, werden zunächst in der Unterführung unter der Kreuzung Rheinstraße gesetzt. Dann geht das gleiche Prozedere im Kreuzungsbereich St.-Anton-Straße weiter.

Vier Zugänge erhalten zunächst keine Wand. Das sind unter der Kreuzung Rheinstraße der vor Horten und der genau gegenüber mit dem Aufzug. An der anderen Kreuzung bleiben der Zugang vom Theaterplatz zur Tiefgarage offen und der zum Horten-Haus (siehe auch die Grafik oben).

Man will abwarten, wie die künftige Nutzung des Kaufhauses aussieht, ob die Zugänge, eventuell auch als Fluchtwege, noch gebraucht werden. Wenn sie offen bleiben, so Kleppe, werde man sie ansprechend gestalten, vielleicht mit einem Häuschen oder Dach. Doch auch die Gestaltungsfrage ist noch nicht endgültig geklärt.

Kleppe rechnet damit, dass die anderen Zugänge bis August komplett verschlossen sind. Erst danach, so der Bauingenieur, beginnen unter der Kreuzung mit der Rheinstraße die Arbeiten zur statischen Verstärkung, damit in Zukunft die U 76 bis vor das Horten-Gebäude durchfahren kann.