Verdi ruft erneut zu Warnstreik auf Busse und Bahnen fallen aus, Kitas schließen oder der Müll bleibt stehen
Krefeld/Viersen/Moers/Mönchengladbach · Für Mittwoch ruft die Gewerkschaft Verdi wieder zum Streik auf. Die Beschäftigten welcher Bereiche in Moers, Krefeld, Viersen und Mönchengladbach die Arbeit niederlegen sollen.
Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sollen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi am Mittwoch wieder in den Warnstreik gehen.
In Krefeld sind die Beschäftigten der Stadtverwaltung Krefeld, der SWK, der Sparkasse Krefeld, des Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamtes Rhein-Ruhr-Wupper, sowie eine Delegation der Sparkasse Neuss aufgerufen sich an der Verdi Kundgebung vor dem Theaterplatz zu beteiligen. Auch hier ist der Beginn der Veranstaltung 9 Uhr.
In Viersen werden sich Beschäftigte der Stadtverwaltung Viersen, der Kreisverwaltung Viersen, des Niersverbandes, der NEW Viersen, des LVR Klinikums Viersen sowie der Stadtverwaltung Willich und der Schwalmtalwerke AöR vor dem Rathaus versammeln. Beginn der Kundgebung ist 9 Uhr.
In Mönchengladbach wird wegen einer stärkeren Teilnahme die Veranstaltung zwei Mal durchgeführt. Morgens protestieren die Beschäftigten der NEW, der mags und der GEM. Im Anschluss daran, werden sich Beschäftigte der Stadtverwaltung Mönchengladbach, sowie der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, der LVR Klinik Mönchengladbach und der Stadtverwaltung Korschenbroich am Streik beteiligen. Die Veranstaltungen beginnen um 8 Uhr und um 10 Uhr.
In Moers werden sich Beschäftigte des ENNI Konzerns, der Stadtverwaltungen Moers, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn, sowie die LINEG und der NIAG am alten Markt zu einer Kundgebung versammeln. Beginn der Veranstaltung ist 9 Uhr.
„Der Wille zum Streik ist bei den Beschäftigten in den letzten 2 Wochen nochmals gestiegen. Die Botschaft an die Arbeitgeberseite wird am Mittwoch nochmals lauter als vorher“, so Dominik Kofent, Bezirksgeschäftsführer des Verdi-Bezirks Linker Niederrhein. „Es ist zu erwarten, dass am Mittwoch wieder erhebliche Ausfälle im ÖPNV stattfinden werden, die kommunalen Leistungen werden in den bestreikten Kommunen nur bedingt angeboten werden können.
Gleichzeitig ist zu erwarten, dass es im Bereich der kommunalen Kindertagesstätten zu Schließungen und Notgruppendiensten kommen wird. In Moers und Mönchengladbach wird der Müll vermutlich nicht entsorgt oder nur eingeschränkt“ skizziert Kofent die Auswirkungen der Streiks. In den bestreikten Kliniken wird für Notdienste gesorgt. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten wird sichergestellt. Alle Veranstaltungen finden unter strengen Hygieneauflagen statt.
Eine dritte und bisher letzte Verhandlungsrunde ist ab dem 22. Oktober geplant. Betroffen sind von den Verhandlungen beispielsweise Beschäftigte in kommunalen Kliniken, Seniorenzentren und Kindertagesstätten, bei der Müllabfuhr, den Sparkassen, den Städten, Gemeinden und Landkreisen, bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern und vielen anderen Dienststellen und Einrichtungen des Bundes wie den Zoll oder die Rentenversicherung.
Verdi fordert für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen unter anderem eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent beziehungsweise einen Mindestbetrag von 150 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro monatlich angehoben werden.
Erwartet wird die Ost-West-Angleichung der Arbeitszeit. Darüber hinaus soll das Thema der Entlastung der Beschäftigten in den Tarifverhandlungen behandelt werden. Die besonderen Themen des Gesundheitswesens und der Pflege sollen an einem eigenen Verhandlungstisch eingebracht werden. Das Ergebnis soll später zeit- und inhaltsgleich auf Beamte übertragen werden.