Weihnachten im Zeichen von Krippenspiel und Blockflöten-AG

Vom Morgenland auf den Weihnachtsmarkt: WZ-Mitarbeiter Navid Moshgbar machte in seiner Jugend das volle Adventsprogramm mit.

Zum dritten Mal fand auf der Galopprennbahn das Weihnachtsingen statt. WZ-Mitarbeiter Navid Moshgbar war nicht dabei, berichtet aber von anderen Erfahrungen mit öffentlichen Darbietungen.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Wer ist denn der Junge mit der Krone? Die Eltern staunten nicht schlecht, als ich beim Krippenspiel 1993 in der Aula meiner Grundschule in Dortmund auf die Bühne trat. Meine beiden Mitschüler waren, sagen wir mal, etwas dezenter verkleidet. Meine Mutter hatte sich ins Zeug gelegt, um mich wie einen König aus dem Morgenland aussehen zu lassen: Eine mit glänzenden Verzierungen bestückte Weste, ein purpurroter Cape — dabei dachte ich eher an die alten Römer — und dann diese Krone, aus Pappe und mit goldglänzender Folie überklebt.

Aber nicht einfach ein Rund mit Zacken, auch die Krone war verziert, mit kleinen Steinen — echter Smaragd oder Rubin bildete ich mir ein. Ich sah nicht aus wie einer der drei Waisen aus dem Morgenland. Ehrlich gesagt weiß ich auch nicht mehr, ob ich den Caspar, Melchior oder Balthasar verkörpert habe. Woran ich mich aber sehr gut erinnern kann: Es kam sehr gut an. Dass es nicht der Beginn einer Schauspielerkarriere war, kann ich verschmerzen — darüber schreibe ich viel lieber.

O du Fröhliche - Krefeld singt gemeinsam Weihnachtslieder
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Aber auf der Bühne stand ich kurz nach meinem Auftritt erneut: Nicht mehr in der Aula aber im Vorort, nein, es war gleich die Hauptbühne des Weihnachtsmarktes auf dem Alten Markt, die Reinoldikirche, unsere Hauptkirche in der Innenstadt, fest im Blick. Denn im Gegensatz zu meinem Auftritt beim Krippenspiel kam dort das Lampenfieber zum Vorschein: Die Blockflöten-AG der Grundschule hatte fleißig geprobt, ich war sehr gut vorbereitet. Nur die knackig kalte Temperatur hatte keiner bedacht. Die Blockflöten krächzten — es klang schrecklich. Doch die Gesichter der Zuhörer — stolze Eltern und Großeltern — strahlten uns entgegen.