Weitere Kirche steht vor der Schließung
Entscheidung soll Anfang Februar fallen. Josefskirche und Liebfrauen
Krefeld. Die von Sparzwängen des Bistums ausgelösten Umwälzungen in der „Gemeinschaft der Gemeinden Krefeld-Mitte“ sind mit dem möglichen Verkauf von St. Franziskus an die orthodoxe Gemeinde noch nicht beendet. Auch in der Pfarrei Papst Johannes XXIII. mit den Gemeinden St. Dionysius, Liebfrauen, St. Josef und St. Norbertus stehen Streichungen an, denen wohl eine weitere Kirche zum Opfer fallen wird.
Derzeit muss davon ausgegangen werden, dass entweder die Josefskirche oder die Liebfrauenkirche in Zukunft aufgegeben werden. Näheres wollen die Gemeinden Anfang Februar bekanntgeben. Dazu sind Informationsveranstaltungen am 8. Februar in St. Josef und am 15. Februar in Liebfrauen geplant - jeweils nach der 10 Uhr-Messe.
Pfarrer Heinz Wans, zuständig für die Kirchengemeinde Papst Johannes XXIII., kann die Gemeindemitglieder verstehen, die sich beschweren, „weil sie an den Kirchen hängen.“ Allerdings dürfe man auch nicht aus den Augen verlieren, dass das Bistums Aachen in der gemeinsamen Finanzierung eine Einsparung von 33 Prozent verlangt. Die Gemeinden könnten zwar - ohne Zuschüsse des Bistums - die Kirchen in eigener Verantwortung weiterbetreiben. Dann allerdings auch mit allen Risiken. Wans: „Wenn sie eine größere Reparatur an einer Kirche haben, geht das gleich in die Hunderttausende. Mit einem 20-Euro-Schein können sie dabei nichts anfangen.“
Grundlage für das Sparpaket ist eine Liste des Bistums, in dem alle Gebäude, die zu den Gemeinden hören, aufgelistet sind. Und zwar nach „umbautem Raum“. Was bedeutet, dass Kirchengebäude besonders stark zu Buche schlagen.
Positiv wirkt sich in Krefeld aus, dass sich die Pfarreien schon frühzeitig von zwei Kirchen getrennt haben. Die Bunkerkirche der katholischen Gemeinde St. Antonius im Dießem war bereits Anfang 2006 abgerissen worden. Die ehemalige St.-Norbertus-Kirche am Blumenplatz ist nach der Entwidmung in ein Mehrgenerationen-Haus umgebaut worden. Beide Kirchen sind in der Bistumsliste enthalten und erleichtern so den finanziellen Kraftakt für die Krefelder Gemeinden.
Doch personell gibt es weiter Probleme. Pfarrer Heinz Wans erklärt: „Es kommt hinzu, dass wir mit nur zwei Pfarrern nicht Gottesdienste in allen Kirchen bestreiten können. Das ist einfach nicht machbar.“