Weniger Arbeitslose, aber noch Probleme bei Ausbildung

Die Agentur für Arbeit nennt für März stabile Zahlen. Der Weg zum Wunschberuf kann allerdings schwierig sein.

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„Der Arbeits- und Ausbildungsmarkt zeigt sich stabil.“ Dieses Fazit hat Dirk Strangfeld, Leiter der Krefelder Arbeitsagentur, bei der Präsentation der aktuellen Zahlen gezogen. Der März habe mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahl um 437 (das entspricht einem Minus von 1,9 Prozent) gegenüber dem Vormonat die „erwartete Frühjahrsbelebung“ gebracht. Gegenüber dem März des vergangenen Jahres liegt die Arbeitslosigkeit um 704 Personen niedriger. Die Arbeitslosenquote im gesamten Bezirk sinkt auf 8,1 Prozent (Februar: 8,2 Prozent; März 2017: 8,3 Prozent).

„Besonders die Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren haben von der positiven Beschäftigungsentwicklung profitiert“, so der Agentur-Chef, der damit seine Erwartung bestätigt sieht, „dass gerade Ausbildungsabsolventen, die zunächst nicht nahtlos in ein Arbeitsverhältnis übernommen wurden, als Fachkräfte schnell wieder eine Anstellung finden.“

Die Zahlen im Einzelnen: Von den 22 530 arbeitslosen Männern und Frauen im März wurden 7241 durch die Arbeitsagentur betreut. 15 289 fielen in die Zuständigkeit der Jobcenter. Von Arbeitslosigkeit betroffen waren nur in der Stadt Krefeld 12 528 Menschen (minus 155 gegenüber dem Vormonat). Das entspricht einer Quote von 10,5 Prozent.

Der Zugang an sozialversicherungspflichtigen Arbeitsstellen hat sich im März laut der Behörde an der Philadelphiastraße „weiter sehr positiv entwickelt“. Mit einem Zugang von 1189 Stellen lag die Zahl um 95 Stellen über dem Vormonat. Der Gesamtbestand von 4780 bewege sich auf einem „sehr hohen Niveau“.

Nicht ganz so gut sieht es auf dem Ausbildungsmarkt aus. Zwar habe sich auch hier die Lage verbessert, „ist weiterhin aber nicht optimal“. Seit dem Start des Berufsberatungsjahres am 1. Oktober gibt es zwar mehr gemeldete Stellen — in der Stadt Krefeld waren es zuletzt 1297, was ein Plus von 248 bedeutet. Aber auch die gemeldeten Bewerber sind mehr geworden: 1650 bedeutet ein Plus von 154. Das Verhältnis von Bewerben zu Stellen liegt in der Stadt-Statistik aktuell bei 1 zu 0,79 (Vorjahr: 1 zu 0,70). Heißt: Für jeden jungen Menschen stehen 0,79 Stellen zur Verfügung. „Schön wäre, wenn wir über 1 kämen“, sagt Dirk Strangfeld.

In einigen Ausbildungsberufen herrscht ein teils eklatantes Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage. Mehr gemeldete Stellen gibt es beispielsweise in der Holzbe- und -verarbeitung (Relation: 0,42) und im Büromanagement (0,54). Mit unbesetzten Stellen haben dagegen unter anderem der Lebensmittelverkauf (2,67), der Hochbau (1,95) und die Gastronomie (1,72) zu kämpfen.

Um besonderes Engagement in der Ausbildung zu würdigen, hat die Agentur ihr diesjähriges Ausbildungszertifikat an das Café Poeth in St. Hubert verliehen. Der Traditionsbetrieb bildet seit Jahrzehnten aus. Momentan werden sechs Azubis beschäftigt (Konditor, Bäcker, Verkauf). 2017 ging das Zertifikat an Mercedes Herbrand in Krefeld.