Ehemalige Volksbank Wenn ein Amt in eine Bank zieht

In der ehemaligen Volksbank hat sich der Fachbereich Vermessung und Kataster eingerichtet.

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Krefeld. Ab und an liegt eine Überweisung im Briefkasten. Und im Keller stehen die massiven Tresortüren offen. Das ist aber das einzige, was an die ehemalige Volksbank erinnert. Denn in den Räumen an der Ecke Friedrichstraße/Carl-Wilhelm-Straße ist jetzt der städtische Fachbereich Vermessungs- und Katasterwesen zu Hause.

„Geld haben wir hinter den schweren Türen leider keins mehr gefunden“, sagt Fachbereichsleiter Wolfgang Kritzler. Dafür aber jede Menge Stauraum und zum Teil sogar noch die passenden Regale für das umfangreiche Archiv. Und während die Büros schon alle eingerichtet sind, gibt es beim Archivmaterial noch einiges zu tun. Hier stehen auch die meisten der Kartons, die noch nicht ausgepackt sind.

Der Fachbereich mit rund 70 Mitarbeitern und etwa 1700 Kartons ist Anfang Juni vom Stadthaus in das ehemalige Gebäude der Volksbank umgezogen. Das Technische Rathaus am Konrad-Adenauer-Platz wird für eine Grundsanierung freigeräumt. Jetzt ist dort nur noch der Fachbereich 10 untergebracht, die anderen Abteilungen sind über das Stadtgebiet verteilt.

Die Volksbank hat das alte Gebäude nach ihrem Umzug in den Neubau an der St.-Anton-Straße umgebaut und an die Stadt vermietet. Kritzler: „Zum Teil haben wir auch die Möbel übernehmen können.“ Und den großen Konferenzraum mit den Ledersesseln, in dem früher zum Beispiel die Pressekonferenzen stattfanden.

Während sich auf den Büroetagen nicht viel verändert hat, war das Archiv die größte Herausforderung, berichtet Kritzler. Alte Karten, Bücher und Folien sind zum Teil in Wannen befördert worden, da sie nicht in Kartons passten. Gepackt haben die Mitarbeiter die alten Schätze selbst. Wegen der Fülle des Materials wandert ein Teil in den Keller, ein Teil wird im Dachgeschoss untergebracht.

Kommt man jetzt durch den offiziellen Eingang an der Friedrichstraße 25, sieht man noch die Kontoauszugsfächer in der Wand. Gleich links hinter der Treppe hat die Katasterauskunft ihren neuen Platz und ist im Moment auch Anlaufstelle für andere Besucher. Denn Wegweiser und Zimmerbeschriftungen sind noch nicht fertig. Die Mitarbeiter helfen sich mit Zetteln, die Zimmernummer und Namen verzeichnen.

Dort, wo früher die Schalterhalle war, sind jetzt Büros abgeteilt worden sowie das Lager für das aktuelle Katasterarchiv, auf das man immer wieder zugreifen muss. Davor stapeln sich die leeren Kartons, die bereits ausgepackt wurden.

Insgesamt seien die Kollegen sehr zufrieden, sagt Kritzler: „Gegenüber dem Stadthaus ist das eine absolute Verbesserung. Wir genießen die Nähe zum Rathaus, die vielfältigen Möglichkeiten zum Essen und Einkaufen und sorgen zusätzlich für eine Belebung der Innenstadt.“ Und auch die Frage, wo man parken kann, ist gelöst. Wer wollte, konnte für 30 Euro monatlich einen Platz in der Rathaus-Garage mieten. „Viele kommen aber jetzt auch mit dem Fahrrad“, hat Kritzler festgestellt.