Kommunaler Odrnungsdienst Wer kümmert sich um die Sicherheit in der Innenstadt?

Der Kommunale Ordnungsdienst ist unterbesetzt, soll jetzt aufgestockt werden. Die Politik befasst sich heute mit der Situation.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Siegfried Leigraf ist mächtig angefressen. Seit Jahren vermisst der Vorsitzende der Bürgergesellschaft Mitte die Präsenz des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) in der Innenstadt. „Es ist Jahre her, dass ich die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes in der City gesehen habe. Man hört immer nur, dass die Damen und Herren unterwegs seien, nur gesehen hat sie schon lange niemand mehr“, berichtet Siegfried Leigraf. Nach seiner Ansicht wären die Streifgänge des KODs in und rund um die vier Wälle dringend notwendig. Wie er denken auch viele andere Bewohner der Innenstadt, wie zuletzt noch bei einer WZ-Diskussion zum Thema Leben im Bezirk Mitte im Jazzkeller deutlich wurde.

Ob Wildparker an der Rheinstraße, Saufgelage am Willy—Göldenbach-Platz oder die Vermüllung der vielen Seitenstraßen rund um den Dionysiusplatz — laut Leigraf gäbe es genug Arbeit für die Verwaltungsmitarbeiter. „Sie sollen für Ordnung sorgen und als Augen der Verwaltung auch über Missstände berichten“, fordert der Bürgervereinsvorsitzende. Die Situation des Kommunalen Ordnungsdienst ruft auch die Politik auf den Plan — nicht zum ersten Mal im Übrigen. CDU und SPD wollen im heutigen Ausschuss für Verwaltung, Vergabe, Ordnung und Sicherheit von der Stadt wissen, wie die aktuelle Situation des Ordnungsdienstes aussieht.

Pikant dabei: Der Punkt wird nur im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung behandelt und wird somit den Krefeldern vorenthalten. Dabei haben vor allem die Innenstadtbewohner ein reges Interesse an den Antworten auf Fragen nach der aktuellen Stellenbesetzung beim KOD, der Ausstattung der Sicherheitskräfte und eine eventuelle Aufgabenübernahme des Ordnungsdienstes durch Mitarbeiter des Bereichs Verkehrsüberwachung. Aussagen dazu wird es heute im Rathaus nur hinter verschlossenen Türen geben.

Nach WZ-Informationen soll es jedoch ausgeschlossen sein, dass Aufgaben unter den Mitarbeitern der Bereiche Verkehrsüberwachung und Ordnungsdienst übertragen werden. Der Grund dafür soll vor allem im weit gesteckten Aufgabenspektrum der Ordnungsdienstmitarbeiter liegen. Nach Ansicht der Verwaltung könnten nur Mitarbeiter mit einer fundierten Verwaltungsausbildung die Aufgaben beim KOD übernehmen. Ein „Nachschulen“ sei aufgrund fehlender Grundlagen, geforderter Rechtskenntnisse und der hohen Arbeitsdichte nicht möglich. Heißt konkret, längst nicht jeder kann einen Job beim Ordnungsdienst antreten. Dabei ist die Personaldecke beim KOD dünn. Während über mehrere Monate lang nur rund die Hälfte der zwölf Planstellen besetzt war, sind es derzeit immerhin zehneinhalb. Die vakanten anderthalb Arbeitsplätze sollen aber nach Auskunft aus dem Presseamt in Kürze besetzt werden.

Nach WZ-Informationen reicht aber aufgrund einer Mitarbeiterfluktuation sowie Urlaubs- und Krankheitsstagen selbst eine Vollbesetzung nicht aus, um das bestehende Zwei-Schicht-System mit drei Streifen pro Schicht gewährleisten zu können. Dazu wäre eine Erhöhung der Planstellen auf 16 Mitarbeiter erforderlich. Derzeit ist eine Streife pro Schicht für die Innenstadt vorgesehen, während die beiden weiteren Streifen Aufträge, Schwerpunktkontrollen und Dienst in Außenbereichen vornehmen würden.

Auch die Ausstattung des Kommunalen Ordnungsdienstes soll in Zukunft aufgewertet werden. So sollen zusätzlich zu dem jetzigen vorhandenen Dienstwagen zwei weitere angeschafft werden.