Wetterprognose mal ganz anders

Robin Girmes berechnet mit seiner Firma im Voraus, wie oft die Sonne scheint.

Krefeld. Robin Girmes weiß heute schon, wie das Wetter Ende nächster Woche wird: „Sehr mild, die Temperaturen steigen, die ersten werden Frühlingsgefühle bekommen“, verspricht der 39-jährige Krefelder lachend. Ursprünglich hat er in Bonn Geografie studiert, aber schnell eine Schwäche für die Meteorologie entwickelt. „Ich habe bei Turnieren mitgemacht, auf denen man das Wetter tippt und Vorhersagen macht und die habe ich dann gewonnen — und das ohne Kenntnisse der Physik.“

Nach dem Studium und Stationen bei Kachelmann in Bochum und RWE hat er Konzepte zur Wetterbestimmung selbst geschrieben und entwickelt. Seine Prognosen helfen der Energiewirtschaft besser vorauszuberechnen, wie viel Strom in den nächsten Tagen, Wochen sogar Monaten voraussichtlich durch regenerative Energien wie Sonne und Wind erzeugt werden können.

„Bis zum Ende des Jahres möchte ich mein Prognoseverfahren auch anderen anbieten und eine App auf den Markt bringen“, sagt Girmes. Denn wer selbst eine Photovoltaikanlage an seinem Haus betreibt, ist dann in der Lage genau zu wissen, wann er zu viel Strom erzeugt und diesen besser mit Hilfe einer einfachen Zeitschaltuhr und angeschlossener Wasch- und Spülmaschine verbraucht. Auch für die Industrie ergeben sich mit seinem Prognoseverfahren neue Möglichkeiten. „Die Wirtschaft ist abhängiger vom Wetter, als man denkt. Ein Wissensvorsprung hilft da ungemein“, sagt Girmes. Vor kurzen hat er den Preis für die beste Solarprognose erhalten.