Azubis reparieren Mini-Ampel

Anlage der Jugendverkehrsschule ist technisch überholt und mit neuer Elektrik ausgestattet.

Fischeln. Auf dem Verkehrsübungsplatz der Jugendverkehrsschule in Fischeln radeln die Schüler einer Schulklasse unter den kritischen Augen von Verkehrswacht und Lehrerin über den Parcours. Sie üben für den Fahrradpass, den sie nach bestandener Prüfung als Belohnung erhalten.

Dass behinderte und nichtbehinderte Schüler jetzt wieder das richtige Verhalten an einer Ampelkreuzung einstudieren können, verdanken sie Auszubildenden des zweiten Lehrjahres von ThyssenKrupp Nirosta (TKN). Sie haben in ihrer Ausbildungswerkstatt die alte Ampelanlage technisch überholt, mit einer neuen Elektronik ausgestattet und das Metallgehäuse gestrichen. Am Donnerstag wurde die Ampel übergeben. Eine neue hätte 12000 Euro gekostet und wäre unerschwinglich gewesen.

Die Aktivitäten der angehenden Industriemechaniker, Elektroniker und Kaufleute sind Bestandteil der Aktionswochen "fair - care im Straßenverkehr", die TKN zusammen mit dem Freiwilligenzentrum, der Verkehrswacht und der Polizei durchführt. "Wir wollen die Sicherheit von Jugendlichen im Straßenverkehr verbessern und die Auszubildenden gleichzeitig an ehrenamtliche Tätigkeiten heranführen", erläutert Brigitte Möllers. In Gruppenarbeit und Rollenspielen vermittelt die Leiterin des Freiwilligenzentrums, welche soziale Bedeutung das Ehrenamt hat.

Die Auszubildenden können wählen, an welchen Projekten sie sich beteiligen möchten. Neben der Wiederherstellung der Ampelanlage wurden auch Gurtschlitten gebaut, mit denen die Aufprallgeschwindigkeit von Kleinkindern bei einem Auto- oder Fahrradunfall simuliert wird. Beeindruckend die Vorführung, wie es bereits bei einem Aufprall mit geringer Geschwindigkeit den Kindersitz und den darin befindlichen Teddybär aus dem Gurt katapultiert. "Es ist viel schöner, an einer Projektarbeit mitzumachen, die hinterher auch gebraucht wird, als an einer theoretischen Aufgabe", sagt Auszubildende Stephanie Härtner.

Polizeihauptkommissar Rolf Rönsch betreut nicht nur die Jugendverkehrsschule und Firmen bei Projekten der Verkehrssicherheit sondern veranstaltet schon seit Jahren mit einem Team von fünf Kollegen Fortbildungsmaßnahmen für Eltern, Erzieher und Lehrer. "Wir sind oft auch abends und am Wochenende unterwegs, um vorbeugend zu wirken", berichtet er. "Ich würde mir wünschen, dass sich noch mehr Firmen beteiligen."

Den Erfolg aller Maßnahmen macht er an der Aktion "Fairkehr" fest, bei der Verkehrswacht, Polizei und die Stadt Krefeld zusammenwirken. "In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der bei Verkehrsunfällen verletzten Kinder um bis zu 40 Prozent zurückgegangen."