Chemiepark: Lachgas-Killer Lara sorgt für besseres Klima
Lanxess hat eine zehn Millionen Euro teure Anlage zur Reduzierung des schädlichen Gases in Betrieb genommen.
Krefeld. Bis 2012 will Lanxess den eigenen Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland um 80 Prozent gegenüber 2007 reduzieren. Ein wichtiger Bestandteil dieses Vorhabens ist Lara, die neue Lachgas-Reduktionsanlage, die Vorstandsvorsitzender Axel C. Heitmann zusammen mit NRW-Staatssekretär Alexander Schink und Oberbürgermeister Gregor Kathstede im Chemiepark eröffnet hat.
Sie ergänzt die bereits seit 1992 vorhandene Anlage, die mehr als 80 Prozent des Treibhausgases Distickstoffmonoxid (N2O) - kurz Lachgas - unschädlich macht.
Die neue Anlage zersetzt das Lachgas aus dem Abgasstrom bei 1000 Grad Celsius vollständig in seine unschädlichen Bestandteile Sauerstoff und Stickstoff. Auf diese Weise werden jährlich 5000 Tonnen Lachgas neutralisiert, was umgerechnet rund 1,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid entspricht.
Das Lachgas entsteht als Abfallprodukt bei der Produktion von Adipinsäure, die wiederum als Vorprodukt für Kunststoffe aus Polyamid benötigt wird. Laut Heitmann ist die von Kathstede per Knopfdruck in Betrieb genommene Anlage die weltweit effizienteste ihrer Art.
Sie wurde in der Rekordzeit von weniger als einem Jahr gebaut. Rund zehn Millionen Euro investiert der Spezialchemiekonzern dafür. Refinanzieren will man die Anlage über den Verkauf von Emissionszertifikaten.
Wenn ein Betreiber mehr Emissionen verursacht, muss er Zertifikate zukaufen, wenn er sie - wie in diesem Fall - reduziert, darf er sie verkaufen. Ob derzeit gute Erlöse dafür zu erzielen sind, ist ungewiss. Zur Amortisation wollte sich Heitmann nicht äußern.
Staatssekretär Schink lobte Lara als Paradebeispiel dafür, dass industrielle Produktion und Klimapolitik keine Gegensätze sind. Dank Innovation und Fortschritt sei Klimaschutz erst möglich. Das Bekenntnis zum Industrieland NRW schließe nicht aus, dass sich das Land bis 2020 eine Reduktion von über 80 Millionen Tonnen Kohlendioxid zum Ziel gesetzt habe.
Oberbürgermeister Kathstede sieht in der Investition ein Signal, das Perspektive und Hoffnung gerade in der Zeit der Krise vermittelt.