Firmengründer: Vom Kampfsport zur Heilkunde

Hans-Günter Maaßen – vom Schlosser zum Firmengründer.

Krefeld. Wer zu Hans-Günter Maaßen in die Praxis kommt, der sucht nach einer Ergänzung zur Schulmedizin. Hans-Günter Maaßen ist Heilpraktiker. Vor zehn Jahren gründete er in Krefeld die Natura Sana Heilpraktiker-Schule. Gelernt hat er etwas ganz anderes. 23 Jahre lang hat er als Betriebsschlosser gearbeitet, zuletzt bei der Firma Bayer in Uerdingen. Dass er einmal Heilpraktiker sein wird, hätte er damals nie gedacht. Dazu kommt er per Zufall.

"An die Heilkunde bin ich über meinen Kampfsport gekommen", so der Krefelder, der in seiner Kampfsportschule damals neben dem eigenen Training auch als Trainer für Anfängergruppen tätig ist. Ein chinesischer Lehrer weckt bei ihm das Interesse. Der schafft es, die "Wehwehchen" seiner Schüler mit wenigen Handgriffen zu kurieren.

Wenig später nimmt ein Arzt für Naturheilkunde Privatstunden im Kung-Fu bei Hans-Günter Maaßen - und der fragt ihn Löcher in den Bauch. Irgendwann bringt der Arzt ihm deshalb eine Adresse aus Düsseldorf mit: "Besuch mal diese Schule und ich helfe dir dabei." Maaßen zögert nicht lange und beginnt seine Heilpraktikerausbildung.

Schon als Auszubildender unterrichtet er seine eigene Klasse, als ein Dozent wegen Krankheit ausfällt. Er entdeckt sein Talent zu unterrichten. Hier reift auch seine Idee von der eigenen Heilpraktikerschule. Eine solche gibt es in Krefeld nämlich noch nicht. 1997 gründet er die Natura Sana Heilpraktiker-Schule.

Die Ausbildung hier dauert drei Jahre. Zweimal wöchentlich finden Vorlesungen statt. Der überwiegende Teil des Unterrichts besteht aus reiner Schulmedizin. Hier lernen die angehenden Heilpraktiker die Organe und ihre Funktionen, wie das Herz-Kreislaufsystem, Magen-Darm-System oder das Hormonsystem und alle Arten von Infektionskrankheiten kennen. Und auch die korrekte Notfallmedizin, also die Erstversorgung von Notfällen, wie die Herz-Lungen Wiederbelebung.

Die naturheilkundlichen Themen kommen auch nicht zu kurz. Nach jedem schulmedizinischen Thema findet ein Kurs in Naturheilkunde statt. Auch die rechtlichen Grundlagen sind Teil der Ausbildung. Denn den Heilpraktikern sind Grenzen gesetzt. Das "Gesetz über die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung (Heilpraktikergesetz) vom 17. Februar 1939, zuletzt geändert durch Artikel 15 des Gesetzes vom 23. Oktober 2001, regelt die Berufsausübung von Heilpraktikern. In ihm ist festgehalten, dass Heilpraktiker nicht befugt sind, Geburtshilfe zu leisten, Geschlechtskrankheiten zu untersuchen und zu behandeln, meldepflichtige übertragbare Krankheiten zu behandeln, verschreibungspflichtige Arzneimittel und Betäubungsmittel zu verordnen.

Die meisten Auszubildenden der Heilpraktikerschule, mit heutigem Namen Medizinische Akademie Dr. Müller, kommen aus medizinfremden Berufen. Wenige haben bereits einen Heilberuf erlernt. Die Kosten für die Ausbildung tragen die angehenden Heilpraktiker selbst. Es gibt jedoch Finanzhilfen in Form eines Bildungsschecks. In Einzelfällen zahlt auch das Arbeitsamt die Umschulung.

Am Ende der Ausbildung steht die Prüfung vor dem Gesundheitsamt. Wer sie besteht, darf sich Heilpraktiker nennen und kann sich niederlassen.

So wie Hans-Günter Maaßen. Wenn er nicht in seiner Schule unterrichtet, kümmert er sich in der eigenen Praxis um seine Patienten. Weitere Informationen stehen im Internet.