Kraftwerk: Klarheit erst nach Wahl?

Trianel hält sich in Uerdingen alle Optionen offen.

Krefeld. Dass in den nächsten Monaten wie geplant eine Entscheidung über den Bau des Gaskraftwerkes in Uerdingen fällt, ist nicht mehr sicher. Elmar Thyen, Sprecher des Stadtwerke-Verbundes Trianel, schließt auf WZ-Anfrage nicht aus, dass es erst nach der Bundestagswahl im Herbst Klarheit gibt. „Die künftigen Rahmenbedingungen auf dem Energiemarkt sind natürlich von großer Bedeutung“, so Thyen.

Trianel geht davon aus, dass die Bezirksregierung bis Ende März den Vorbescheid nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz erteilt. „Mit diesem Bescheid wäre klar, dass wir das Gaskraftwerk bauen dürfen“, erläutert der Firmensprecher.

Nächster Schritt sei dann vor den Sommerferien ein Treffen der Gesellschafter. Mehr als 30 Stadtwerke wollen sich am Bau des Kraftwerkes in Uerdingen beteiligen, darunter auch die SWK mit 30 Megawatt. Dass bei diesem Treffen eine Entscheidung fällt, ist mit Blick auf die Bundestagswahl aber unwahrscheinlich.

Trianel möchte in Uerdingen ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) mit bis zu 1200 Megawatt Leistung errichten. Kosten: bis zu eine Milliarde Euro. Die Anlage soll nicht nur Strom erzeugen, sondern den Chemiepark zusätzlich mit bis zu 500 Tonnen Dampf pro Stunde versorgen. Auf diese Weise wird ein Wirkungsgrad von 90 Prozent erreicht. Schon Mitte 2016, so bisherige Planungen, könnte das Kraftwerk den Betrieb aufnehmen.

Weil offen ist, ob das Projekt umgesetzt wird, will der Chemiepark-Betreiber Currenta 38 Millionen Euro in die Modernisierung der eigenen Dampferzeugung investieren. Acht neue Kessel sind vorgesehen. Laut Ernst Grigat, Chef der Chemieparks in Uerdingen, Leverkusen und Dormagen, wäre das aber nicht die beste Lösung. Effizient sei auf Dauer nur der Weg, mit Hilfe des neuen Kraftwerkes sowohl Strom als auch Dampf zu erzeugen.