Mehr Bier dank neuer Technik

Brauerei Königshof kann nun bis zu 50.000 Flaschen abfüllen und verdoppelt damit die Kapazität.

Krefeld. Die Brauerei Königshof hat ihre Abfüllkapazitäten auf 50.000 Flaschen pro Stunde in einer neuen Halle erhöht. Die neue Anlage, für die zehn Millionen Euro investiert worden sind, ersetzt eine in einer anderen Halle stehende Abfüllanlage für 25.000 Flaschen pro Stunde. Über deren Zukunft ist noch nicht entschieden.

In der neuen Flaschenabfüllung werden die eigenen Biere der Marke Königshofer Alt, Pils und Weizen abgefüllt, dazu kommen Biere nach Rezepten anderer Auftraggeber wie Hannen und Gatzweiler, die ebenfalls an der Obergath gebraut werden. Biere wie Gaffel-Kölsch werden in großen Containern angeliefert und anschließend abgefüllt.

Als Oberbürgermeister Gregor Kathstede auf den Startknopf drückte, lief die Anlage für Flaschen mit der Aufschrift Urfels an, die in orangefarbenen Kisten in ein Absatzgebiet an der Ruhr gehen. Verkaufsleiter Frank Tichelkamp dazu: "Wir würden jetzt lieber die grünen Königshofer-Kisten über die Bänder laufen lassen, aber Kundenwünsche gehen nun mal vor."

Die Flaschen laufen wie auf Karussells, das Auge kann mit der Geschwindigkeit gerade noch mithalten, nach etlichen Umwegen landen sie gefüllt in den Kisten. "Rein zufällig" war beim Knopfdruck auch eine große Riege der CDU-Fraktion dabei, die sich schon im Frühjahr, als der Kommunalwahltermin noch nicht feststand, eine Besichtigung gewünscht hatte.

Tichelkamp, Geschäftsführer Robert Ditz und Braumeister Georg Schrörs erläuterten den Wiederaufstieg der Brauerei an der Obergath in den vergangenen fünf Jahren. Dabei war auch Gerhard Ginnen, ehemaliger Mitarbeiter der früheren Rhenania-Brauerei, der nach dem Ende der Traditionsfirma die Initiative zum Neuanfang ergriff und jetzt auch die fast nagelneue Abfüllanlage bei einem Mineralwasserbetrieb günstig besorgen konnte.

Zur Abfüllanlage gehört auch eine Flaschenreinigungsstraße, die mit verschiedenen Laugen und heißen Wasserbädern eine halbe Stunde an und in den Glasflaschen putzt, die alte Etiketten entfernt und falsche Exemplare aussortiert. Rund vier Millionen Liter Bier verschiedener Sorten hält Braumeister Schrörs in den Lagertanks auf Vorrat - der größte fasst 260.000 Liter. "Damit können wir ganz Krefeld auf einen Schlag gut versorgen."

Mit dem "Landfürst"-Bier geht das nicht mehr, das haben die Könighofer schon lange aus dem Programm genommen. Um Irritationen zu den verschiedenen Marken endgültig zu beenden, hat Frank Tichelkamp jetzt eine eigene Aufklärungsaktion gestartet: Für eine leere Kiste "Landfürst" gibt es eine volle Königshofer.