Krefelder Brauerei bringt neues Bier auf den Markt - und lässt es ploppen
Die Brauerei Königshof bringt nächste Woche ein neues Bier in einer neuen Flaschenform auf den Markt. Der Braumeister hat lange "herumgetüftelt".
Königshof. Biertrinker schließen die Hände um die Flasche und drücken die Daumen hoch. Erst kommt das satte Plopp, dann folgt ein leichtes Rasseln und danach der kalte Genuss. Es ist das Geräusch, das die Anhänger des Gerstensaftes lieben. Die Königshofer lassen es jetzt ploppen. Das markante, hippe Geräusch des neuen Bügelverschlusses gibt es für eine wohl gestaltete 0,33 Liter Pils- und Altflasche, natürlich Original Königshofer.
Wer sich damit beim Fußball-WM-Auftaktspiel der deutschen Mannschaft runter kühlen möchte, muss Freitag zum Mühlenfeld kommen. Dann wird es schon spannend, denn aus der Flasche kommt auch ein nuanciert neuer Geschmack. „Das Geräusch ist nicht zur Krähen-Abschreckung gedacht, obwohl Tauben vom Ton aufgescheucht wegfliegen“, witzelt Frank Tichelkamp, zuständig für Vertrieb und Marketing bei der Brauerei Königshof. Ganz im Gegenteil.
Die laufende und flügelschlagende Krähe ist das Emblem, das den weißen Kunststoffverschluss mit dem Gummiring ziert. „Schließlich ist die Krähe das Synonym für Krefeld. Wir sind ein Traditionsunternehmen von 1888.“
Der Bügelverschluss sei eine alte Verpackung, erklärt Tichelkamp weiter. „Es gibt noch Marktteilnehmer, die ihn im Norden und Süden pflegen. Grundsätzlich war er bei uns zwei Jahrzehnte verschwunden.“ Jetzt gehe der Trend hin zu kleineren Gebinden, zum Bier, das an der Theke aus der Flasche getrunken werde. Diese ist ein Verkaufsprodukt unter dem Motto: ,Ready to drink‘.“
Seit 2015 beschäftigen sich die Bierbrauer an der Obergath mit dem neuen Outfit für die Flasche, auch „um die Bügellinie zu suchen“. Es ist eine so genannte Maurerflasche geworden, in der das Bier lange kalt bleibt. Und auch der Druck bleibt, so dass es bis zum letzten Schluck ploppt. Günter Grefen von der Werbeagentur cuibono media network hat daran mitgewirkt.
Eigentlich sollten sie schon die neuen Drittligisten bei der KFC-Meisterfeier auf dem Rathausbalkon in der Hand halten. „Doch technische Umstände haben die Markteinführung verschoben. Mittwoch gehen die ersten Kisten raus“, sagt Grefen.
Jetzt will zwar ein Lebensmittelhändler in Fischeln der Erste sein, der sie in dieser Woche vorhält; wer jedoch auf der sicheren Seite mit dem Plopp sein will, sollte laut Grefen am Freitag zwischen 15 und 17 Uhr zur Brauerei Königshof fahren. Dort steige einmalig der Kistenverkauf.
Das neue Behältnis für die in grün gehaltenen Alt- und in rot gestylten Pils-Flaschen kommt nicht schwarz daher, sondern blau-schwarz, wie das Gefieder der Krähe. Der Vogel ist nicht nur auf dem Deckel, sondern auch in illuminierender Weise auf dem rückseitigen Etikett auszumachen. Die Kiste könnte nach und nach die weiße mit Original Königshofer ablösen. „Das wir der Kunde entscheiden.“ Die Kiste fasst 20 Flaschen à 0,33 Liter und kostet 15 Euro mit Pfand.
Alt und Pils werden in der neuen Flasche angeboten. Foto: Dirk Jochmann
Tichelkamp: „Für die neue Abfüll-Anlage der kleinen, teureren Flasche haben wir eine siebenstellige Summe in die Hand genommen.“ Statt der üblichen etwa 50 000 Flaschen am Tag werden von der Bügelverschluss-Flasche lediglich rund 18 000 Flaschen täglich abgefüllt.
Über den Inhalt sagt Diplom-Braumeister Georg Schroers: „Wir haben mit den Braumeistern und Brauern gemeinsam lange herumgetüftelt und setzen nun ausgesuchte Hopfensorten wie Dolden- und Naturhopfen ein. Es kommen Wasser, Gerstenmalz und Hopfenextrakt hinzu. Es entsteht eine richtig hopfige Blume.“
Eine 0,5 Liter-Flasche mit Bügelverschluss soll demnächst auf den Markt kommen, aber mehr als saisonale Spezialität. „Auf jeden Fall sollen bald alle Männer und Frauen in Krefeld sagen: „Bügeln ist cool“, sagt Tichelkamp .