Serenaden gehen in die 60. Saison

Bei der beliebten Reihe im Rittersaal der Burg Linn sind ab Ende August bis Juni kommenden Jahres wieder einmal hochkarätige Ensembles zu Gast.

Foto: Larry Horricks

Ein kleines Jubiläum haben die Serenaden im Rittersaal der Burg Linn mit der kommenden Saison: Es ist die 60. der erfolgreichen Reihe des Kulturbüros. Da kann Jürgen Sauerland-Freer als Leiter die Serenaden „als das stille Rückgrat unseres Veranstaltungsportfolios“ bezeichnen. Und er fügt gleich noch hinzu: „Seit 30 Jahren wird diese Reihe von Jürgen Eichendorf begleitet und seit etwa 20 Jahren auch von ihm programmiert.“

Foto: Gunter Gluecklich

Eichendorf gesteht schmunzelnd: „Anfangs waren die Musiker in der Regel um einiges älter als ich.“ Das hat sich gründlich geändert, denn die Philosophie des Kulturbüros lautet eben: Förderung des Nachwuchses.

Damit möchte es auch beweisen, dass es auch in Deutschland Nachwuchsmusiker von hoher Qualität gibt. „Es ist unsere Aufgabe, den jungen Musikern ein Podium zu geben und die Möglichkeit, Konzerterfahrung zu sammeln“, sagt Eichendorf.

Dabei bleibt es häufig nicht bei einem einmaligen Auftritt im Rittersaal, sondern es entwickeln sich langlebige Kontakte. So gibt es auch Ensembles, die ihre musikalische „Frühphase“ längst abgeschlossen haben und mittlerweile zu den renommierten Musikern — nicht nur auf deutscher Ebene — gehören und trotzdem gerne wieder nach Krefeld kommen.

Ein solches Beispiel ist das Klenke Quartett, das sich 1991 an der Musikhochschule Weimar formiert hat. In unveränderter Besetzung sind die vier Streicherinnen unterwegs und werden im Mai 2019 bereits zum vierten Mal auf Burg Linn zu hören sein.

Dieses Mal verbinden sie musikalisch die beiden Stätten des Bauhauses — zum einen Weimar, wo das Bauhaus sogar schon den Rang eines Unesco-Weltkulturerbes besitzt, und zum anderen Krefeld mit seinen Mies-van-der-Rohe-Bauten. Da liegt es nahe, dass die vier Damen ein Programm unter dem Motto „100 Jahre Bauhaus“ zusammengestellt haben. Zu den „echten“ Nachwuchsensembles, die im Rahmen der Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler des Deutschen Musikrats in Krefeld auftreten werden, gehören in der kommenden Saison das Asterion Ensemble und das Trio Adorno. Emily Dilewski und Mirela Zhulali (Gesang und Klavier) sind Stipendiatinnen der Werner-Richard-Dr.-Carl-Dörken-Stiftung Herdecke.

Der Rückblick auf die abgelaufene Saison fällt positiv aus. „Der kleine Abwärtstrend der Vorjahre wurde gestoppt und zum Gegentrend“, sagt Eichendorf, „und wir haben über 70 Prozent Auslastung. Das ist durchaus beachtlich und erfreulich.“

Durchschnittlich über 140 Besucher kamen pro Konzert, und 68 Abonnements wurden verkauft. „Doch es gibt immer wieder Ausreißer. Im letzten Jahr war es ein Konzert Gesang und Gitarre. Aber der Besuch spiegelt nicht die Qualität wider“, stellt der Organisator klar. Lobende Worte hat er für das Publikum: „Ich bin froh, dass wir dieses offene Publikum haben, das uns die Treue hält.“

Die Preisgestaltung macht es Musikfreunden leicht, die Konzerte in dem unverwechselbaren Ambiente des Rittersaals zu besuchen. Seit mindestens acht Jahren sind die Kartenpreise konstant.

Dank eines gleich gebliebenen Budgets und dem Entgegenkommen treuer Ensembles, die eben gerne auf Burg Linn konzertieren, ist es möglich, die Reihe der acht Serenaden in bewährter Form fortzusetzen. Ab sofort können die Abo-Karten im Kulturbüro erworben werden, die Einzelkarten jeweils elf Tage vor dem jeweiligen Konzerttermin.

Der Vorverkauf für die sehr gefragte Silvesterserenade beginnt am Montag, 19. November, um 10 Uhr im Kulturbüro, Friedrich-Ebert-Straße 42. Aus Erfahrung wird dieses Konzert so stark nachgefragt, dass die Karten in den ersten Tagen schon vergeben sind.

In diesem Jahr wird das Bremer Klarinettenquartett am Silvesterabend sein heiteres Programm „Prä-Ludien und Un-Fugen — Mozart und Bach aus den Fugen“ präsentieren. Beginn ist bereits um 19 Uhr.