KWM: Projekt für Heimkinder

Die Museumskids dürfen schauen, suchen und entdecken, aber auch eigene Meisterwerke fertigen.

Foto: Andreas Bischof

Entdecken, fragen und selbst ausprobieren. „Museum macht Spaß, wirkt inspirierend und eröffnet immer wieder neue Freizeit- und Lernhorizonte“, sagt Museumspädagoge Thomas Janzen. Wie das geht, können nun Kinder aus Krefelder Heimen beim neuen Projekt des Kaiser-Wilhelm-Museums (KWM) im direkten Versuch spielerisch erfahren. Direktorin Katia Baudin, die für ein offenes Haus steht, freut sich auf die neuen Besucher. Die Museumskids dürfen kommen und in kleinen Gruppen schauen, sprechen oder rätseln, beispielsweise etwas in einem Gemälde suchen und entdecken.

Sie können aber auch Möbel aus Pappkarton basteln oder selbst ein kleines eigenes Meisterwerk fertigen. „Wir haben Leinwand, Acrylfarben oder Pastellkreide für die Reise in die Kunst.“ Die Kinderheime Kastanienhof, Marianum, Bruckhausen und Kolpinghaus sind mit von der Museums-Partie. „Viele unsere Kinder wissen nicht einmal, was ein Museum ist“, berichtet Heimleiter Heinz-Werner Knoop vom Marianum. „Wenn sie einmal hier waren, werden sie es wissen, wenn sie das nächste Mal vorbei gehen.“

Michael Fiedler von Bruckhausen hat bei 20 Kindern seines Hauses Interesse und Neugierde gespürt. Raimund Heider, Kastanienhof, setzt auf konkrete Hinweise, um die Kinder zu begeistern.

Thomas Janzen, Museumspädagoge

Mädchen und Jungen vom Kita- bis zum Jugendalter können das Angebot nutzen. Janzen: „Jede einzelne der etwa 20 Veranstaltungen wird dabei auf die besonderen Bedürfnisse und Wünsche der jeweiligen Gruppe abgestimmt. In den Sommerferien werden beispielsweise klassische künstlerische Gattungen wie Malerei und Bildhauerei für die Kinder erlebbar gemacht.“ Dabei lernen sie auch berühmte Krefelder kennen, zum Beispiel den expressionistischen Maler Heinrich Campendonk oder den Querdenker Joseph Beuys.

Baudin: „Dass das ganz und gar kostenfrei möglich wird, ist dem Verein Soroptimist International in Krefeld zu verdanken, der die finanzielle Basis für das Projekt bereitstellt.“ Präsidentin Susanne von Steinsdorff erklärt: „Wir möchten, dass die Kinder mehr Freude am Leben haben und unterstützen so das Museum. Es ist ungemein wichtig, dass gerade diesen Kindern und Jugendlichen die Institutionen und kulturellen Orte der Stadt zugänglich gemacht werden.“ 1000 Euro hat der Service-Club zur Verfügung gestellt. Katia Baudin freut sich auf das neue Projekt für Kinder, die in der Familie nicht die Möglichkeit haben, in ein Museum zu gehen und Kunst zu erleben. „Thomas Janzen hatte die Idee dazu.“ Das neue Projekt mit den Museumskids soll über diesen ersten so genannten Probelauf hinausgehen.