Jeder kann etwas besser machen

Das Stück „Revolution — Alles wird gut“ konzentriert sich auf all das Gute in der Welt.

Foto: Andreas Bischof

„Alles wird gut“ — das klingt nach einer gewagten These an-gesichts der momentanen Weltlage. Und doch: Es ist vieles besser, als man beim täglichen Blick in die Nachrichten glauben mag. Das Theaterstück „Revolution — Alles wird gut“ wurde jetzt inszeniert und auf die Bühne der Fabrik Heeder gebracht.

Aber wer verändert die Welt zum Guten? Die Internet-Recherche für die poetische, dokumentarische und zugleich spielerische Weltreise führte die Protagonisten (Gunnar Seidel, Maria Isabel Hagen, Annemie Twardawa und Simon Rußig) quer durch Krefeld. Aber auch über europäische Grenzen hinweg bis auf andere Kontinente.

Insgesamt sieben internationale Reisen und über 70 Interviews trugen zur einmaligen Bühneninszenierung bei. Vor Ort in Palästina, Israel, Indien oder Italien hat ein Team persönlich mit Menschen über ihr persönliches Engagement, ihre Zukunftsvisionen und Ideen gesprochen und unterschiedlichste Organisationen besucht. Projekte wie ein Büchercaravan, die Soul-Food-Kitchen und ein Krankenhaus auf einem Schiff in Kamerun sind Beispiele der Recherche-Er-gebnisse rund um den Globus. Die Gemeinwohl-Ökonomie dient hierbei als Fundament für Gleichberechtigung und Zusammenhalt.

Weitere Statistiken und Erfindungen aus der ganzen Welt lassen das Publikum staunen. Auch die Liveschaltung in die Krefelder Innenstadt sorgt für Abwechslung. Die Bühne wird mit der realen Außenwelt vernetzt.

Die Antworten der Menschen auf die Frage, was unsere Welt besser machen kann, sind verschieden. Schließlich gibt es viele Baustellen, wie zum Beispiel die Umweltverschmutzung, Armut, Arbeitslosigkeit und der zunehmende Leistungsdruck.

„Die Zeitung ist voll mit Problemen“, sagt der Gründer des umweltfreundlichen Modeprojekts „Blue Ben“, Ali Azimi. „Jeder kann sich ein Problem ’raus suchen und anfangen, etwas dagegen zu unternehmen.“ Laut den Protagonisten muss man bei den Menschen ansetzen, um die Welt zu verbessern.

Die Vorstellung im Theater wird vom Projekt „NRWeltoffen und geschlossen gegen Rechtsextremismus und Rassismus“ des Kommunalen Integrationszentrums gefördert. Aber auch die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, das Kulturamt der Stadt Kassel und das Kulturreferat der Stadt Nürnberg fördern das Projekt.

Die Co-Produktion mit dem Theater Aachen, dem Brachland-Ensemble und der Tafelhalle Nürnberg kommt bei dem Publikum gut an. Alle Organisatoren sind sichtlich zufrieden. „Mir wurde tief aus der Seele gesprochen“, erzählt die Mitarbeiterin vom Kommunalen Integrationszentrum, Tagrid Yousef. Zum Schluss des Stücks gibt es für die Protagonisten und das gesamte Team um Dominik Breuer einen tosenden Applaus.