Neubau: Netto investiert 34Millionen Euro in Krefeld
In Fichtenhain entsteht auf zwölf Hektar ein neues Logistikzentrum.
Krefeld. Wer aus Richtung Willich durch Fichtenhain nach Krefeld hereinfährt, kam bisher an einer ausgedehnten Brache vorbei, von der man zeitweise denken könnte, es handele sich um ein Wildwiesen-Biotop. Dieses Bild ist bereits dabei, sich zu ändern.
Bagger zeigen an, dass sich im vorderen Teil des Gewerbegebiets "Am Südpark" entlang der Oberschlesienstraße etwas tut. In Zukunft soll sich dort auf einer Fläche von rund 120000Quadratmetern ein neues Logistikzentrum des Lebensmittel-Discounters Netto erstrecken, mit einer Lagerfläche von 38000 Quadratmetern. 34 Millionen Euro investiert die Handelskette in die Neuansiedlung, von der aus Netto-Märkte in der Region Krefeld, Düsseldorf, Mönchengladbach bis hinein ins niederländische Grenzgebiet beliefert werden sollen. "Und das 24 Stunden lang, sieben Tage in der Woche", erklärt Heiner Bange, Leiter der Abteilung Logistik Integration bei Netto. Angeschlossen sein wird auch eine große Recycling-Station
Nötig geworden ist die Investition für die Edeka-Tochter durch die Übernahme des Konkurrenten Plus Anfang diesen Jahres. Nun werden nicht nur die übernommenen 2300 Filialen nach und nach in Netto-Märkte umgebaut, sondern auch das Netz der Lagerstandort modernisiert und erweitert. Nicht zuletzt plant die Kette in den kommenden drei Jahren 850 neue Filialen zu eröffnen.
Außer einer steigenden Verkehrsbelastung im Krefelder Süden bedeutet die Ansiedlung für die Stadt 130 neue Arbeitsplätze. "Dazu kommen noch indirekt etwa 100 weitere als Lkw-Fahrer bei den Speditionen der Region", erklärt Bange. In den Filialen in Krefeld arbeiten derzeit 174 Mitarbeiter für Netto. "Diese Zahl werden wir im Zuge der Integration der Plus-Märkte erhöhen. Dazu schaffen wir über 15 neue Ausbildungstellen im Jahr."
Glücklich über die Neuansiedlung zeigt sich auch Krefelds Oberbürgermeister Gregor Kathstede. "Besonders froh bin ich, dass wir uns als Standort des neuen Zentrums gegen einen Konkurrenten aus der Region durchsetzen konnten", betont er. Dabei handelte es sich um Mönchengladbach, erklärt Bange.
Ausschlaggebend war dabei unter anderem, dass der kurzfristigen Anfrage Nettos, erste Verhandlungen gab es erst Mitte Januar, von Seiten der Stadt wenig Steine in den Weg gelegt wurden. Es existiert etwa bereits eine genehmigte Bauvoranfrage. "Der Baubeginn bereits im August ist sehr realistisch", erklärt Kathstede. Bis dahin soll die Baugenehmigung durch sein. Derzeit laufen Bodenuntersuchungen. Mit der Fertigstellung des Projekts rechnen alle Beteiligten im April 2010. Im Mai rollen dann die ersten Lastwagen, die vor allem frische Lebensmittel ausliefern.
Möglich ist, das das auch positive Auswirkungen auf die Bauern und Lebensmittelproduzenten im Umfeld hat. Netto arbeitet eng mit regionalen Lieferanten zusammen.
Wer sich ebenfalls einen positiven Einfluss der Ansiedlung erhofft, ist Eckhart Preen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Krefeld. "Diese große interessante Ansiedlung ist ein hervorragender Startschuss für weitere Ansiedlungen auf dem Gebiet "Im Südpark" und den anderen Gewerbegebieten in Fichtenhain", sagt Preen. Denn weitere 20 Hektar der Fläche "Am Südpark" sind noch nicht verkauft, 16 davon sind allerdings reserviert.