Operations-Technische Assistenten: 4800 Stunden für Theorie und Praxis
Erste Operations-Technische Assistenten haben Abschluss gefeiert.
Krefeld. Festlich gekleidet statt im OP-Kittel feierten die frisch gebackenen Operations-Technischen Assistenten, kurz OTA, jetzt im Helios-Klinikum den Abschluss ihrer dreijährigen Berufsausbildung. Rund 1600 Stunden Theorie in Fächern wie Operationslehre, Anatomie und Hygiene sowie fast doppelt so viele Praxisstunden haben die 14 jungen Leute hinter sich.
Die High-Tech-Medizin mache neue Berufsbilder wie dieses nötig, erläuterte Achim Rietzler zum Abschluss des ersten dreijährigen OTA-Absolventen-Jahrgangs. Der Leiter des Ausbildungszentrums zählt die Aufgaben auf: „Patienten vor, während und nach der OP betreuen, situationsgerecht mit Instrumenten umgehen und Arbeitsabläufe koordinieren.“
Attraktiv sei nicht nur der Beruf selbst, sondern auch die Aussicht: „Alle Absolventen haben einen Arbeitsvertrag in der Tasche.“ Nur zwei davon sind Männer. „Das Gesundheitswesen ist weiblich“, erläutern die Chef-Ärzte und Professoren Clayton Kraft (Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie) und Rudolf Leuwer (HNO) die hohe Frauenquote. Von den Bewerbungen für die Gesundheitsberufe kämen 80 Prozent von Frauen. Da es immer schwieriger werde, am Markt gute Kräfte zu bekommen, habe sich Helios für die sehr aufwendige OTA-Ausbildung mit hohem praktischem Anteil entschieden.
Der Aufwand sei deshalb so hoch, weil die Anwärter am OP-Tisch unter unmittelbarer Anleitung eines Arztes stehen. Für Kraft ist dies allerdings gut investierte Zeit. „Die OTA erhalten so eine fundierte Ausbildung wie an kaum einem anderen Klinikum.“
Das Berufsbild der Pflegekraft habe sich stark verändert, erläutert Leuwer. Auch wenn diese immer noch fachbezogen einem Bereich zugeordnet sei, erwarte eine moderne Klinik heute universelle Einsetzbarkeit, zum Beispiel in der Funktion eines Springers, der im OP eine Fachkraft ergänze.