Sparkassen-Sanierung: Heiße Luft kühlt Bankerköpfe
Die 25 Millionen Euro teure Sanierung des Sparkassen-Atriums soll im Herbst beendet sein. Ein Novum ist die Kältemaschine aus Mexiko, die mit Fernwärme betrieben wird.
Krefeld. „Nicht protzig, aber wertig“ will sich die Sparkasse ab Herbst von der Neuen Linner Straße nach den Worten ihres Hausarchitekten Gotthard Ulbrich zeigen. Dann soll nach knapp zweieinhalb Jahren die 25 Millionen Euro teure Kernsanierung des Atriumgebäudes am Luisenplatz abgeschlossen sein. Inzwischen hat der Innenausbau auf beiden Seiten der Tiefgaragenzufahrt begonnen.
Zur rechten Hand hinter einer deckenhohen Glaswand wird die Stabsabteilung mit Poststelle und zentralen Diensten untergebracht. Hier wird auch die Marketingabteilung, bisher an der Friedrichstraße untergebracht, ein neues Zuhause finden. Zur Linken in Richtung Garageneinfahrt hat das Pförtnerhaus schon Gestalt angenommen — die Panzerglasscheibe allerdings fehlt noch. Der derzeitige „Schlenker“ vor der Garagen-Schranke, der unsichere Autofahrer vor eine gewisse Herausforderung stellt, wird begradigt. Die jetzt sichtbaren Glasscheiben des Erdgeschosses verschwinden hinter messingfarbenem, lichtdurchlässigem Lochblech.
Der bisherige Personaleingang wird zu einem neuen Empfangsbereich mit rotem Portal und einer Eingangshalle, in der Geschäftskunden, Seminarbesucher und andere Gäste abgeholt werden. Denn freien Zugang wird es künftig zu den Sparkassen-Räumen außerhalb der Kundenhalle nicht geben. „Alle Zugänge werden kartenbasiert kontrolliert“, so Sparkassen-Sprecher Peter Bauland.
Die Kernsanierung war auch aus Gründen des Brandschutzes nötig geworden. „Der Umbau ist schwieriger als ein Neubau“, erläutert Gotthard Ulbrich und zollt dem Wuppertaler Architektenbüro Müller & Schlüter ein großes Lob, weil in den vier Obergeschossen nun viel mehr Bürofläche zur Verfügung steht.
Ein Prunkstück effizienter und umweltfreundlicher Klimatechnik ist die tonnenschwere Absorptionskältemaschine, die kürzlich von Mexiko kommend auf See- und Landweg an der Neuen Linner Straße eingetroffen ist. Wenn im Sommer die Fernwärme von der Müllverbrennungsanlage an der Parkstraße besonders günstig ist, verwandelt diese Maschine die 90 Grad heiße Luft in einem physikalisch-chemischen Prozess in Kälte, die die Köpfe der Sparkassen-Mitarbeiter kühlt. Für die Wärme im Winter sorgt seit Fertigstellung des Neubaus an der Rheinstraße die Erdwärme.
Das Parkdeck im Erdgeschoss wird Autofahrern ab Herbst mit etwa 40 Plätzen auch wieder zu Verfügung stehen. Derzeit dient es als Lager für Baumaterialien.