Städtische Seniorenheime sind bei den Krefeldern sehr beliebt
Wegen der guten Auslastung schreibt die GmbH schwarze Zahlen.
Krefeld. Die Städtischen Seniorenheime sind bei der Wahl eines Alterssitzes sehr beliebt. Im vergangenen Jahr haben die vier Häuser eine Bettenauslastung von 100,8 Prozent erreicht. Bei der Planung war Geschäftsführer Jörg Schmidt von nur 98 Prozent ausgegangen. Durch die bessere Belegung konnten letztendlich die höheren Personalkosten aufgefangen werden, die unter anderem aus Tariferhöhungen resultieren. Somit ergibt sich ein Bilanzgewinn von fast einer Million Euro.
Diese erfreuliche Entwicklung der gemeinnützigen GmbH ist im neuen Jahresabschluss nachzulesen, der jetzt im Finanz- und Beteiligungsausschuss den Mitgliedern vorgelegt wurde. 2003 waren die städtischen Einrichtungen in die neugegründete Tochtergesellschaft übergegangen, deren Anteile weiterhin die Stadt Krefeld hält. Betriebsleiter in Personalunion ist der Leiter des Fachbereiches Soziales, Wohnen und Senioren, Wolfram Gottschalk.
Fünf Standorte zählten bis Mitte des vergangenen Jahres zu der GmbH: Bischofstraße, das Fischers-Meyser-Stift in Hüls, das Linner Haus am Quartelkämpchen, die Westparkstraße und das neu gebaute Cornelius-de-Greiff-Stift an der Mengelbergstraße. Mit dessen Bezug wurde der Betrieb Ende Juni 2012 an der Westparkstraße eingestellt. In den verbliebenen vier Einrichtungen stehen insgesamt 348 vollstationäre Plätze zur Verfügung.
Trotz dieses positiven Abschlusses besteht künftig weiterer Handlungsbedarf. Im Jahr 2014 sei aufgrund von neuen Tarifabschlüssen mit deutlich erhöhten Personalkosten zu rechnen. Die prognostizierten Tarifsteigerungen sowie die Kosten der vereinbarten Altersversorgung werden laut Jörg Schmidt mit den bestehenden Pflegesätzen nicht aufzufangen sein. Dementsprechend will die Gesellschaft beizeiten wegen einer Erhöhung der Pflegesätze mit den Kassen verhandeln.
Auch wenn die Bürger immer älter werden, gehen neue Prognosen davon aus, dass „aktuell kein signifikant hoher Bedarf an zusätzlichen stationären Pflegeplätzen in Krefeld besteht.“ Um langfristig kein existenzielles Risiko einzugehen, gibt es in Geschäftsführung und Aufsichtsrat Überlegungen, neben dem stationären ein neues, ambulantes hauswirtschaftliches Angebot zu etablieren. Der erste Schritt ist mit dem Abriss des leerstehenden Gebäudes an der Westparkstraße geplant. Dort sollen barrierefreie Wohnungen, eine kleine Pflegeeinrichtung sowie Räume für niederschwellige Tagesangebote entstehen. Außerdem gibt es Überlegungen, Ähnliches in Fischeln zu realisieren.