Uerdinger Regionalzug erhält Zulassung

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Krefeld. Die „kleine Schwalbe“ („Lastochka“), wie die Russen ihn nennen, darf jetzt in Russland auch offiziell fliegen. Der Regionaltriebzug Desiro RUS, der im Uerdinger Werk für die Russische Eisenbahn RZD gebaut wird (die WZ berichtete), hat jetzt die Zulassung der verantwortlichen russischen Behörde (Register zur Zertifizierung im föderalen Eisenbahnverkehr) erhalten. Damit sind alle Prüfungen — sowohl von Siemens im Prüfcenter Wildenrath, im Klima-Wind-Kanal in Wien als auch die Prüfungsfahrten der RZD in Russland — erfolgreich abgeschlossen worden.

Der Desiro RUS wird für die RZD als fünfteiliger Regionaltriebzug gebaut. Die RZD hatte im Dezember 2009 die ersten 38 Desiro RUS im Wert von 410 Millionen Euro bestellt. Die werden in Uerdingen produziert, der erste wurde im März 2012 im Rheinhafen Krefeld aufs Schiff verladen und trat die Reise nach Russland an. Dort wurden die einzelnen Wagen auf die russischen Breitspurgleise gestellt und zum Zugverband gekoppelt.

Weitere 16 Züge werden ab Ende 2012 in Russland gebaut. Mit der Instandhaltung der insgesamt 54 Züge wurde ebenfalls der Siemens-Konzern beauftragt. Der Wartungsvertrag über 500 Millionen Euro läuft über 40 Jahre.

Im September 2011 orderten die RZD die bisher größte Lieferung von 1200 Desiro-RUS-Wagen (entspricht 240 fünfteiligen Zügen) bei LLC Ural Locomotives, einem Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und dem russischen Bahnhersteller Sinara. Auftragswert: etwa zwei Milliarden Euro. Die Fertigung im Werk von Ural Locomotives (nahe Jekaterinenburg) soll im kommenden Jahr beginnen.

Der Desiro RUS ist technisch für minus 40 Grad ausgelegt. Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi am Schwarzen Meer müssen die Züge in der Lage sein, eine Steigung von vier Prozent zu den Austragungsorten der Wettkämpfe in den Bergen zu überwinden.

Mit der jetzigen Zulassung — die Prüfungsfahrten fanden von Juni bis November statt — sind Siemens und RZD drei Monate früher als geplant im Ziel.