Verbrauchertipp Tipps für Schultüte und Tornister

Krefeld · Umweltberaterin Philine Barrawasser sagt, welche Stifte und Marker gesundheitsschädlich sein können. Außerdem erklärt sie, welche Utensilien für den Schulbedarf nachhaltig sind.

Philine Barrawasser ist Umweltberaterin bei der Verbraucherzentrale in Krefeld.

Foto: Verbraucherzentrale NRW

Nächste Woche geht die Schule wieder los. Viele i-Dötzchen fiebern dem ersten Schultag entgegen und freuen sich auf gefüllte Schultüten und den neuen Ranzen. Doch auch die älteren Kinder benötigen Hefte, Stifte und andere Ausstattung fürs neue Schuljahr. „Die Auswahl ist groß – und nicht alles, was der Handel bietet, ist nachhaltig und frei von Schadstoffen“, erklären die Umweltberater der Beratungsstelle Krefeld der Verbraucherzentrale NRW. Sie gibt Tipps, worauf Eltern bei der Auswahl achten sollten.

Stifte und Co.

In Bleistiften oder Holzbuntstiften mit Lacküberzug können sich bedenkliche Stoffe wie Weichmacher verstecken, die beim Kauen oder Lutschen an den Stiftenden aufgenommen werden. Alternativen sind unlackierte Holzstifte oder – für Ältere – Druckbleistifte mit auswechselbaren Minen. Leuchtende Textmarker gibt es nicht nur mit Kunststoffhülle, sondern auch als Holzstifte. Das hilft, Plastikmüll zu verringern. Außerdem lassen sich so allergieauslösende Konservierungsstoffe vermeiden, die die Stiftung Warentest aktuell in fast allen Textmarkern nachwies. Auch bei den Tintenrollern fielen sieben von elf durch Schadstoffe auf. Generell gilt: Wasserfarben, Filz- und Buntstifte sowie Knete sollten ein CE-Zeichen tragen und am besten zusätzlich einen Hinweis, dass sie den europäischen Spielzeugnormen („DIN EN 71“) entsprechen.

Federmäppchen

Federmäppchen aus Leder oder Stoff sind meist robuster als die Konkurrenz aus Kunststoff und zudem frei von gesundheitsbedenklichen Weichmachern. Bereits fertig bestückte Etuis enthalten allerdings oft Dinge, die i-Dötzchen in der Regel gar nicht benötigen – wie etwa Füller, Tintenkiller, Schreibschablonen, Zirkel oder Kugelschreiber. Gerade für Erstklässler wird der Inhalt des Mäppchens daher besser selbst von den Eltern zusammengestellt.

Papier

Bei Heften, Blöcken, Schnellheftern und Buntpapier verdient sich Recyclingpapier mit dem „Blauen Engel“ die Note „sehr gut“. Das rechtlich geschützte Umweltzeichen steht nicht nur dafür, dass Hefte aus 100 Prozent Altpapierfasern hergestellt wurden. Auch schädliche Bleich-Chemikalien, optische Aufheller und andere Chemikalien dürfen nicht eingesetzt werden.

Kleber

Für die üblichen Bastelarbeiten in der Schule reichen lösemittelfreie Kleber in flüssiger Form oder als Stift völlig aus. Sie sind entsprechend gekennzeichnet. Umgekehrt weist das Gefahrsymbol für Feuergefährlichkeit (Flamme in einem orangefarbenen Viereck) auf enthaltene Lösungsmittel hin. Ein Hinweis auf allergieauslösende Konservierungsmittel, insbesondere Isothiazolinone, sollte ebenfalls nicht auf der Packung zu finden sein.

Radiergummis und Duftstifte

Aus welchem Material Radiergummis bestehen, müssen Hersteller nicht angegeben. Anbieter, die auf den problematischen Kunststoff PVC verzichten und andere Kunststoffe oder Naturkautschuk einsetzen, werben oft mit dem Hinweis „frei von PVC“. Wenn der Radiergummi oder auch Buntstifte duften, können allergieauslösende Duftstoffe im Spiel sein. Außerdem können „leckere“ Gerüche wie Erdbeere oder Vanille Kinder dazu verleiten, die Utensilien in den Mund zu nehmen.

Buch- und Heftumschläge

Buch- und Heftumschläge aus Kunststoff haben oft nur eine kurze Lebensdauer, weil sie leicht einreißen oder die Kanten nicht stabil sind. Zurück bleibt dann vermeidbarer Plastikmüll. Mit selbstgenähten Hüllen aus Stoffresten beispielsweise lassen sich Hefte oder Bücher ebenfalls dekorativ einschlagen. Red