Voith Paper: Standort Krefeld wird geschlossen
Zum Jahresende sollen nach Plänen der Geschäftsführung 170 Mitarbeiter entlassen werden.
Krefeld. Der Anlagenbauer Voith steht vor einem massiven Sparprogramm. Am Montagvormittag ist der Aufsichtsrat über die Pläne der Geschäftsführung informiert worden. Das hat der Betriebsratsvorsitzende Uwe Badziong bestätigt. Demnach wird der Krefelder Standort komplett geschlossen. "Die Geschäftsführung möchte dies bis zum Ende des Jahres realisieren", sagte Badziong der WZ.
220 Mitarbeiter sind derzeit bei Voith Paper in Krefeld beschäftigt. 170 davon sollen entlassen werden. "50 Mitarbeiter soll ein Transferangebot für einen Standort in Düren oder in Heidenheim erhalten", sagte Badziong.
Zum 30. September 2014 waren bereits 200 Mitarbeiter in der Produktion entlassen worden. Verblieben war am Standort die Konstruktionsabteilung für Rollenschneider, Kalander und Überführsysteme. "Noch ist diese Maßnahme gar nicht komplett abgeschlossen, die letzten Produktionsmitarbeiter wechseln zum 1. April in eine Transfergesellschaft, da kommt schon die nächste schlimme Nachricht aus der Konzernzentrale", sagte Badziong, der am Vormittag an der Aufsichtratssitzung teilgenommen hat.
Im Oktober hatte Voith Paper noch mitgeteilt, sich in Krefeld verstärkt auf die Ausbildung konzentrieren zu wollen. "Auch dieser Bereich soll früher oder später wegfallen", so Badziong. Am späten Nachmittag will das Unternehmen konkrete Informationen zum geplanten Sparprogramm mitteilen.
In einer vorab veröffentlichten Pressemitteilung heißt es, das "deutlich verringerte Marktvolumen für Neuanlagen und Großumbauten in der Papierindustrie" sei ein Grund für die Umstrukturierung. Insgesamt will das Unternehmen bis Ende 2016 bis zu 1600 Stellen weltweit einsparen - 870 davon allein in Deutschland.
Auch die Verwaltung werde umstrukturiert. Die Aufgaben sollen zukünftig konzernübergreifend von vier Shared Service Center (SSC) bewältigt werden. Diese werden sich in Kunshan (China), York (USA) und Sao Paulo (Brasilien) befinden. Über den Standort "Europa, Afrika und Mittlerer Osten" sei noch keine Entscheidung getroffen. Mit der Maßnahme sollen laut Pressemitteilung insgesamt 720 Stellen gestrichen werden.