Vorsicht: Schlüsseldienstearbeiten oft nicht seriös

Die Verbraucherzentrale warnt vor überzogenen Preisen: In der Regel sollte der Einsatz nicht mehr als 75 bis 100 Euro kosten.

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Krefeld. Wer hat es nicht schon mal erlebt: Zack, die Haustür fällt zu und die intensive Sucherei bleibt leider vergeblich, denn der Schlüssel hängt noch am Schlüsselbrett in der Wohnung oder steckt drinnen im Schloss.

Ein Schlüsseldiensteinsatz kostet in der Regel 75 bis 100 Euro. Teuerer kann es werden, wenn man zu Notdienstzeiten seine Tür öffnen lässt. Bis zu 100 Prozent schlagen Schlüsseldienste drauf.

Im Internet oder in den Gelben Seiten finden sich unseriöse Anbieter, die sich auch zu normalen Geschäftszeiten ihre Dienstleistung zu Wucherpreisen bezahlen lassen, berichtet Elisabeth Elsner von der Verbraucherzentrale Krefeld. „Viele Türöffner nutzen die Notlage der Kunden mit überteuerten Preisen und der Forderung nach direkter Barzahlung schamlos aus.“

Als Beispiel nennt die Expertin den Fall einer jungen Frau. Schon vor dem Öffnen der Tür wurde sie aufgefordert, eine zweifelhafte Rechnung zu unterschreiben. Allein für die erste angefangene Viertelstunde sollte die Ausgesperrte mehr als 150 Euro bezahlen. „Die junge Frau hat dann genau richtig gehandelt und die Unterschrift verweigert“, so Elsner.

Auch nach dem Öffnen der Tür sollte man die Rechnung im Zweifelsfall nicht sofort bezahlen. „Gibt der vermeintliche Retter in der Not jedoch nicht nach und übt massiven Druck aus, sollte man nicht zögern, die Polizei zu rufen“, rät Kriminalhauptkommissar Michael Müller.

Um erst gar nicht in diese missliche Lage zu kommen, sollte man sich im Vorfeld über ortsansässige Schlüsseldienste informieren und nachfragen, welche Leistungen welche Kosten verursachen. „Am besten ist es aber, immer noch einen Zweitschlüssel bei einer Person des Vertrauens zu deponieren“, sagt Elsner.

Einen handlichen Flyer mit Information und rechtliche Beratung im Notfall gibt es bei der Verbraucherzentrale Krefeld, Petersstraße 55-57, Telefon 29 162.