Zoo macht Kämmerer Dampf
Aufsichtsrat empfiehlt nach zwei Stunden Diskussion, Verhandlungen mit Tierschutzverein weiterzuführen.
Krefeld. Freitagmorgen wird erneut beim Tierschutzverein das Telefon klingeln. Der Aufsichtsrat des Zoos hat in seiner gestrigen Sitzung Kämmerer Ulrich Cyprian empfohlen, wegen der am 31. Dezember endenden Fundtierbetreuung umgehend wieder Gespräche mit dem Betreiber des Krefelder Tierheims aufzunehmen.
Zwei Stunden und 15 Minuten lang diskutierte der Aufsichtsrat des Zoos Donnerstagabend allein über das Thema Fundtierbetreuung. Der Kämmerer und der Leiter des Ordnungsamtes, Georg Lieser, waren dazu eingeladen. In der Ratssitzung in der vergangenen Woche hatte Cyprian mitgeteilt, dass er nicht mehr mit einer einvernehmlichen Lösung beim Tierschutzverein rechne und deshalb den Zoo als neuen möglichen Partner bei der Fundtierverwaltung vorgeschlagen. Doch so einfach ist das nicht. Der Zoo muss bei einer neuen Aufgabe auch wirtschaftlich denken.
„Wir haben vorgeschlagen, den Versuch zu starten, aufgrund der letzten Verhandlungsgrundlage von 240 000 Euro mit dem Tierheim eine einvernehmliche Lösung ab dem 1. Januar zu finden“, sagen Zoodirektor Wolfgang Dreßen und Aufsichtsratsvorsitzender Wilfried Bovenkerk im Anschluss. „Man sollte dem Verein noch mal eine Chance geben.“
Am Flünnertzdyk wurde das bejubelt, als das Ergebnis der Sitzung bekanntwurde. Fast zeitgleich fand dort die jährliche Mitgliederversammlung mit Neuwahlen statt. Der alte Vorstand wurde wiedergewählt. Dennoch wurden auch kritischere Stimmen zum bisherigen Vorgehen des Vereins laut. Einzelnen fehle eine klare Gesprächsstrategie wie auch die Offenlegung der genauen Kosten für die bisherige Fundtierbetreuung. Ein neutraler Vermittler für die Gespräche wurde abgelehnt.