Erste Ratssitzung Jensen, Klaer, Ludwig: Rat wählt drei Bürgermeister(innen)

Krefeld · In der konstituierenden Ratssitzung werden zwei Frauen und ein Mann zu Stellvertretern von OB Meyer gekürt. Der appelliert in seiner Grundsatzrede an die Politiker, die Stadt trotz Corona mutig zu gestalten.

Masken-Quartett: OB Frank Meyer gratulierte Gisela Klaer (SPD), Kerstin Jensen (CDU) und Karsten Ludwig (Grüne, v.l.) im Rat.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

In seiner konstituierenden Sitzung hat der Stadtrat am Abend zwei Bürgermeisterinnen und einen Bürgermeister als Vertreter von OB Frank Meyer gewählt. Erste Bürgermeisterin wird Kerstin Jensen (CDU), die neu im Rat sitzt;  Gisela Klaer (SPD) bleibt gleichsam im Amt, ist nun zweite Bürgermeisterin; neuer dritter Bürgermeister ist Karsten Ludwig von den Grünen. Die drei wurden en bloc, als gemeinsamer Wahlvorschlag gekürt  und kamen in geheimer Abstimmung auf 49 Ja-Stimmen bei fünf Enthaltungen und fünf Nein-Stimmen.

Nach der Wahl im großen Saal des Seidenweberhauses wurde per Ellenbogen gratuliert, es gab Blumen und Präsente für das Trio, das wie alle Ratsmitglieder ständig einen Mund-Nasen-Schutz trug. Vor der Wahl war kurz diskutiert worden, ob Krefeld drei Bürgermeister(innen) benötigt oder ob es angesichts von Finanzöten nicht bei zweien bleiben könne. Die Hauptsatzung sieht zwei bis vier OB-Stellvertreter vor. Die Grünen, die nach der Wahl 2014 auf den Posten verzichtet hatten, pochen nun darauf, dass ihr  starker Stimmenzuwachs nun auch repräsentativ  sichtbar wird. 

Sodann setzte der Rat die 15 Fachausschüsse ein. Die großen Gremien haben jetzt auf Vorschlag der Verwaltung nur noch 17 Mitglieder (bislang 18). OB Meyer sagte, auch in dieser Größe seien die Ausschüsse voll arbeitsfähig und spiegelten die Mehrheitsverhältnisse im Rat wider. SPD, CDU und Grüne hatten sich vorab auf eine Aufteilung der meisten Ausschussvorsitze verständigt. Fünf gehen an die CDU (u.a. Finanzen, Planung, Schule); fünf an die SPD (Ordnung, Soziales, Jugend); drei an die Grünen (Kultur, Umwelt, Wirtschaft). In der Debatte dazu zeigte sich: Je kleiner die Ratsgruppe, desto länger und häufiger ihre Redebeiträge. Vor allem die beiden Herren von UWG/ WUZ taten sich hervor.

Eröffnet hatte die neue Ratsperiode OB Frank Meyer, indem er das „hohe Haus“ auf den Umgang mit Corona und die Gestaltung der nächsten Jahre einschwor. Ja, man sei im Krisenmodus, dürfe aber die gesellschaftlichen Folgen aller Entscheidungen nie aus dem Blick verlieren: „Wir müssen unbedingt verhindern, dass die Pandemie am Ende eine verödete Stadt hinterlässt.“ Kulturleben, Gastronomie und Veranstaltungsszene und Leistungssport, „all dies ist in höchster Gefahr“, sagte Meyer. Was jetzt oder in den nächsten Monaten kaputt gehe, komme nicht ohne Weiteres zurück, deshalb helfe die Stadt unbürokratisch, wo es sinnvoll ist. Das dies bei wegbrechenden Steuereinnahmen schwierig ist, sei klar, dennoch wolle man finanzpolitisch auf Kurs bleiben, und das Ende der Haushaltssicherung erreichen.Auf der anderen Seite, so der OB,  seien Stillstand und Mangelverwaltung keine Option, im Gegenteil, Krefeld müsse seine Toporte stärken, den Affenpark im Zoo, die künftige Veranstaltungshalle, den Großmarkt, ein saniertes Stadtwaldhaus und das neue Verwaltungsgebäude auf dem Theaterplatz.