Coronavirus Corona in Krefeld: CDU attackiert OB Meyer
Krefeld · Jetzt wird die Pandemie zum lokalpolitischen Streitfall. Die CDU wirft der Stadtregierung unter OB Meyer (SPD) Versäumnisse vor, die SPD schlägt zurück und verweist auf die Fehler der Landesregierung.
Die Stadt Krefeld hat am Mittwoch zwei neue Todesfälle gemeldet. Es handelt sich um zwei Menschen im Alter von Mitte 50 und Mitte 60 Jahren, insgesamt sind damit bisher 167 Krefelder im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie verstorben. Bis Mittwochmittag wurden 53 neue Infektionen registriert, insgesamt sind aktuell 528 an Covid-19 erkrankt. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank deutlich auf 151,7 (Vortag; 178,1). In den Krankenhäusern liegen aktuell 37 Corona-Patienten aus Krefeld, zwölf davon auf einer Intensivstation.
Trotz der fallenden Inzidenz bleibt es an den Schulen in der kommenden Woche auf jeden Fall weitgehend beim Distanzunterricht. Erst wenn der Wert an fünf Werktagen hintereinander bei unter 165 liegt, ist Wechselunterricht, unter 100 vollständiger Präsenzunterricht möglich.
CDU kritisiert das Corona-Management der Stadt
Unterdessen wurde am Mittwoch die Coronakrise zum lokalpolitischen Streitthema. Die CDU schaltete auf Angriff um und kritisierte die Stadtregierung unter SPD-OB Frank Meyer für ihr Krisenmanagement. Britta Oellers, CDU-Ratsfrau und Landtagsabgeordnete, sagt: „Überall im Land sowie rund um Krefeld sinkt die Inzidenz schneller. Für die Bevölkerung ist unklar, warum wir so hohe Zahlen haben. Die Verwaltung muss hier mehr erklären.“ Die CDU-Fraktion erwarte vom Krisenstab mit Meyer an der Spitze „mehr Engagement und Transparenz beim Kampf gegen die hohen Inzidenzzahlen“. Es gelte, noch einmal genau zu untersuchen, ob es nicht Gebiete mit überdurchschnittlich hohen Zahlen in Krefeld gibt. Oellers: „Die Stadt hat jedoch gerade mal Daten aus einer einzelnen Woche veröffentlicht, daraus lässt sich natürlich keine fundierte Analyse machen.“
Der Konter der SPD ließ nicht lange auf sich warten. „Die CDU will sich scheinbar auf dem Rücken derjenigen Mitarbeiter der Verwaltung politisch profilieren, die seit fast eineinhalb Jahren bis zur Belastungsgrenze und darüber hinaus für die Bewältigung einer globalen Pandemie in Krefeld arbeiten“, sagt Fraktionsvize Stella Rütten. Bislang hätten CDU und Oellers bloß Fragen aufgeworfen, konkrete Initiativen oder Konzepte aber blieben sie schuldig und sie verschwiegen bewusst, dass der Handlungsspielraum einer Stadt bei der Bekämpfung der Coronakrise sehr begrenzt sei. Ebenso wenig gehe es der CDU um die Sache, wenn sie von der Verwaltung angebotene Gesprächsrunden nicht dazu nutzt, lösungsorientiert mitzuarbeiten. Rütten: „Dass Frau Oellers versucht, die schwarz-gelbe Landesregierung zu verteidigen, verstehe ich angesichts deren völliger Planlosigkeit etwa bei Schul- und Kitaschließungen.“