Viertelfinale Niederrheinpokal KFC-Talente schlagen sich lange gut

Krefeld/Duisburg · Der Krefelder Drittligist vertraut gegen den MSV Duisburg den eigenen A-Junioren und verliert trotz großem Kampf klar mit 0:5.

Der KFC Uerdingen – hier Marcel Kretschmer im Zweikampf mit Duisburgs Dreifach-Torschützen Moritz Stoppelkamp – verlor im Viertelfinale des Niederrheinpokals mit 0:5. Der KFC-Youngster machte ein starkes Spiel.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Der KFC Uerdingen hat den Einzug ins Halbfinale des Niederrheinpokals knapp verpasst. In einem umkämpften Spiel gegen den MSV Duisburg kassierte das Team von Cheftrainer Jürgen Press eine 0:5-Niederlage. Erst ein Elfmeter kurz vor der Halbzeitpause brachte die Duisburger aber so richtig auf die Siegerstraße. Der Krefelder Drittligist musste das Spiel nach einer Roten Karte gegen Edvinas Girdvainis 45 Minuten lang in Unterzahl bestreiten. „Kompliment an unsere Mannschaft, wir haben es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht mit unseren Youngstern“, analysierte KFC-Cheftrainer Jürgen Press.

Der Mann des Spiels

Moritz Stoppelkamp war Antreiber und Ideengeber des MSV Duisburg im Pokal-Viertelfinale. Mit seinen beiden Toren ebnete der Routinier den Gästen aus Meiderich den Weg zum Sieg. Im zweiten Durchgang setzte der MSV-Kapitän seinem Spiel mit seinem dritten Treffer zum 4:0 noch die Krone auf.

Die Szene des Spiels

Nach umkämpften 45 Minuten waren beide Teams eigentlich gedanklich schon auf dem Weg in die Kabine, als Edvinas Girdvainis seinen Duisburger Gegenspieler im eigenen Strafraum plump zu Fall brachte und zu allem Überfluss von Schiedsrichter Thibaut Scheer auch noch die Rote Karte sah für die Verhinderung einer klaren Torchance. Eine mehr als zweifelhafte Entscheidung.

Der Aufreger des Spiels

Der Aufreger des Spiels war an diesem Tag keiner auf dem Platz. Es war eher ein ungewohntes Bild, dass sich den rund 100 Anwesenden im Velberter Stadion bot. Denn hinter der Gegengerade hatten sich rund 25 Fans versammelten. Das Besondere daran, es handelte sich sowohl um MSV-Anhänger als auch KFC-Supporter. Mit dem gebotenen Abstand und auch dem Respekt voreinander schauten beide Fangruppierungen aus einiger Entfernung das Pokalspiel. Ordnungsdienst und Polizei mussten nicht eingreifen.

Die Chronik des Spiels

KFC-Cheftrainer Jürgen Press vertraute wie zu erwarten mehreren A-Jugendlichen von Beginn an gegen den MSV. Somit gaben Daniel Pfaffenroth (Linksverteidiger), der auffällige Marcel Kretschmer (Defensives Mittelfeld), Joshua Yeboah (Offensives Mittelfeld) und Mallek Chrysanth (Mittelstürmer) ihr Debüt für die Krefelder, die auf der ultramodernen Anlage des Oberligisten SSVg Velbert einen mutigen Auftritt hinlegten in den ersten 45 Minuten. Die Gäste aus Duisburg traten mit einer Mannschaft an, die den Namen B-Elf eigentlich nicht verdient hätte. Mit Moritz Stoppelkamp, Vincent Vermeij oder dem Ex-KFC-Spieler Connor Krempicki bot MSV-Trainer Pavel Dotchev absolute Leistungsträger auf. Duisburgs Kapitän Stoppelkamp verbuchte die erste Chance, als er nach wenigen Minuten aus kurzer Distanz mit der Hacke an KFC-Schlussmann Lukas Königshofer scheiterte. Der KFC versuchte kompakt zu verteidigen und durch den schnellen Gustav Marcussen den ein oder anderen Nadelstich zu setzen. Mit Erfolg, denn die Meidericher kamen kaum zu einem geordneten Spielaufbau, das KFC-Trainerteam schien eine gelungene Mischung aus Talent und Erfahrung auf den Platz geschickt zu haben. „Wir müssen arbeiten“, rief Dotchev seiner Mannschaft zu, die durch Stoppelkamp und Tomic weitere Abschlüsse bis zur Pause hatte, ohne dabei gefährlich zu werden.

Auf der Gegenseite versuchte Hans Anapak Steen Deana im Tor des MSV mit einem Fernschuss zu überlisten. Es war die einzige nennenswerte Torchance der Krefelder im ersten Durchgang. Dieser endete mit einem Elfmeterpfiff und der Roten Karte gegen Girdvainis. Stoppelkamp verwandelte sicher gegen Königshofer und brachte sein Team damit noch vor der Halbzeit auf die Siegerstraße. Nach der Pause wurde der KFC zum Spielball für die Zebras. Mit jetzt sechs A-Jugendlichen auf dem Platz waren die Krefelder dem Ligakonkurrenten aus Duisburg in allen Belangen unterlegen.

Zunächst verhinderte noch der Pfosten das vorentscheidende 0:2, dann war es ein dicker Fehler von Lukas Königshofer, der Stoppelkamp seinen zweiten Treffer des Tages ermöglichte (63.). Einen Fernschuss des Offensivspielers ließ Königshofer nach einem kurzem Aufsetzer ins Tor springen. Danach bauten David Tomic und erneut Stoppelkamp die Führung des MSV sogar noch weiter aus. Der KFC verkaufte sich trotz des klaren Rückstands teuer, kam aber mit den Kräften ans Limit. Mehrere Monate hatten die A-Junioren nicht trainiert, bevor sie in der vergangenen Woche bei den Profis wieder ins Training eingesteigen waren. Der zur Pause eingewechselte Patrick Göbel verpasste noch den Anschlusstreffer, ehe Orhan Ademi nach ganz feinem Hackenpass von Stoppelkamp den 5:0-Endstand besorgte.