App will die Verschwendung von Lebensmitteln aufhalten
Überproduziertes landet im Einkaufskorb statt im Mülleimer.
Mettmann/Erkrath. Der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenwirken — das ist das Ziel, das sich die dänischen Gründer der App „Too good to go“ (zu Deutsch etwa „Zu schade zum Wegwerfen“) gesetzt haben. Das Konzept ist simpel: Zu viel produzierte oder übriggebliebene Speisen und Getränke von Restaurants, Bäckereien und Supermärkten können zu reduzierten Preisen gekauft werden.
„Wäre Lebensmittelverschwendung ein Land, wäre es der drittgrößte CO2-Emmitent hinter den USA und China“, erklären die Gründer. Durch das Programm sollen weniger Lebensmittel weggeworfen und der damit verbundene Ausstoß von Treibhausgasen verringert werden.
Die kostenlose App ist für Handys mit den Betriebssystemen Android und iOS verfügbar und kann zur Nutzung einfach vom Kunden heruntergeladen werden. Nach einer kurzen Registrierung kann dieser sich dann entweder die nächstgelegenen Partnergeschäfte anzeigen lassen oder einen Ort angeben an dem nach Angeboten gesucht werden soll. Im jeweiligen Angebot können dann neben Informationen zum verkauften Produkt auch die noch vorhandene Anzahl, der Preis (durchschnittlich drei Euro), die Abholzeit und die Adresse eingesehen werden. Bezahlt wird direkt über die App und der dort gespeicherte Kaufbeleg muss bei der Abholung vorgezeigt werden. Um die Qualität und Verlässlichkeit der Betriebe und Produkte einschätzen zu können, gibt es zudem die Möglichkeit, bei Zufriedenheit mit einem Herzsymbol eine positive Bewertung abzugeben. Als Kunde kann man so Geld sparen, neue Läden kennenlernen und etwas für die Umwelt tun. Teilweise muss man aber zeitlich etwas flexibler sein, da einige Speisen verständlicherweise erst nach Ladenschluss abgeholt werden können.
Auch für die Geschäfte im Kreis Mettmann könnte die App eine gute Möglichkeit sein, zum einen zusätzliche Einnahmen zu erzielen und zum anderen neue Kunden zu gewinnen. Dass die angebotenen Produkte aber nicht unbedingt zwingend aus einem Restaurant oder Ähnlichem stammen müssen, zeigt das Wächter-Pflanzencenter in Erkrath. „Meine Schwester hatte die Idee, nachzufragen, ob man das Center auch anmelden könnte. Denn Pflanzen sind ja auch etwas Vergängliches, und wir haben oft überschüssige oder stark blühende Gewächse abzugeben“, erzählt Inhaber Gerd Wächter. Ein deutscher Vertreter des Gründer-Teams gab nach kurzer Absprache innerhalb des Teams dann grünes Licht. In der kalten Jahreszeit sind bis dato hin und wieder Käufer vorbeigekommen, das Center rechnet ab Frühling aber mit mehr Interessenten.
Betriebe können sich per E-Mail oder auf der Internetseite anmelden. Kunden können dort aber auch Betriebe empfehlen, die sie für eine künftige Teilnahme vorschlagen möchten.
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