Stadtwerke bauen das Ladesäulennetz aus
Seit einigen Wochen verfügt Erkrath über insgesamt sieben Elektro-Tankstellen und setzt damit ein Zeichen für den Klimaschutz.
Erkrath. Im Zeitalter von Diesel-Skandal und Feinstaubbelastung sind Alternativen wie Gasantrieb und Elektroautos im Kommen. Die Stadtwerke Erkrath haben jetzt ihr Angebot von Elektro-Ladesäulen ausgebaut und machen damit einen wichtigen Schritt in Richtung Erweiterung der Infrastruktur. In Erkrath wurden Anfang des Jahres sieben öffentliche Ladestationen errichtet, die an zentralen Orten 24 Stunden die Möglichkeit bieten, das E-Auto mit Strom zu füttern, etwa am Hochdahler Markt, am Neanderbad oder am Parkplatz Niermannsweg. Diese Säulen sind nicht nur für Erkrather gedacht, sondern auch für Durchreisende, sagt Geschäftsführer Gregor Jeken. Die Säulen seien in Zusammenarbeit mit einer örtlichen Firma errichtet worden. Eine Strom-Ladesäule kostet (Anschaffung und Netzanschluss) 9000 Euro.
Sechs der neuen Ladestationen bieten zwei Anschlüsse mit 22 Kilowatt und eine mit zwei Mal elf Kilowatt Ladeleistung. Je nach Stärke des Akkus bedeutet das ein bis drei Stunden Ladezeit. Bis Ende des Jahres kostet einmal Laden pauschal 4,50 Euro, 2019 auf 5,50 Euro erhöht.
Stadtwerke-Mitarbeiterin Jessica Heine erklärt, wie eine Ladesäule funktioniert: „In der Regel liefern Hersteller eine Karte mit, durch die sich die Säulen freischalten lassen. Bei Dienstleistern kann man sich dann gegen eine einmalige Gebühr eine Tankkarte bestellen und erhält zusätzlich eine App“, so Heine. Diese App bietet eine deutschlandweite Übersicht, an welchen Orten die nächste Ladesäule steht und ob diese in der gewünschten Zeit noch frei ist.
Außerdem gebe es die Möglichkeit, einen QR-Code an der Säule zu scannen und direkt über Paypal oder Kreditkarte zu zahlen. In Erkrath sind (Stand September 2017) mittlerweile 27 E-Autos gemeldet, im gesamten Kreis Mettmann sind es 319. Hinzu kommen noch Fahrer aus dem Umkreis, die in Erkrath arbeiten und die Säulen nutzen.
Gregor Jeken sieht die Notwendigkeit, bei Bussen auf alternative Antriebe umzustellen. „Elektromobilität senkt den Schadstoffausstoß vor Ort und trägt zum Klimaschutz bei“, erklärt er. Allerdings sei das nur der Fall, wenn Ökostrom verwendet würde, was in Erkrath seit 2013 der Fall sei. Eine andere umweltfreundliche und günstige Alternative seien Erdgas oder Biogas, womit mittlerweile auch die Autos der Stadtwerke betrieben werden.
Erkrather Firmen könnten es ihren Angestellten ermöglichen, mit E-Autos zur Arbeit zu fahren und sie vor Ort zu laden. Interessierte Unternehmen könnten sich bei den Stadtwerken für weitere Informationen melden. Das können auch Privatleute machen, die an einer heimischen Ladestation interessiert sind. Eine normale Steckdose bietet die Möglichkeit, ein E-Auto zu laden, was allerdings bis zu zehn Stunden dauern könne. Schneller sei der Ladeprozess mit einem ausgebauten Anschluss. Ob dieser Anschluss von 11 bis 22 Kilowatt am jeweiligen Haus möglich sei, müssten die Stadtwerke prüfen.
Den Ausbau von E-Bike Ladestationen hält Stadtwerke-Geschäftsführer Gregor Jeken für wenig sinnvoll. „E-Bikes können in einer Stunde an einer normalen Steckdose geladen werden. Öffentliche Ladestationen gebe es aber an Ausflugszielen wie Neanderthal-Museum oder Neanderbad.
Zu Ängsten von Anwohnern, dass das Stromnetz durch Elektro-Autos überlastet werde, sagt Jeken: „Zurzeit verringert sich die Belastung durch Einsparmaßnahmen wie LED-Beleuchtung. Aktuell ist also keine Überlastung des Erkrather Stromnetzes zu befürchten.“