Der Erkrather Lokschuppen beendet seinen Winterschlaf

Das Museum war gestern am ersten Sonntag der neuen Saison aber nur spärlich besucht.

Foto: Stephan Köhlen

Erkrath. Im und am Lokschuppen hat gestern die neue Saison begonnen. Bis Oktober wird das Museum nun wieder an jedem vierten Sonntag im Monat von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet sein. Dazu kommen weitere Termine wie der Modellmarkt am 3. Oktober und das Trillser Straßenfest am 25. und 26. August, an dem sich der Eisenbahn- und Heimatverein Erkrath-Hochdahl mit einem Bierstand beteiligen wird. Zur Saisoneröffnung informierte der Vorsitzende Ralf Fellenberg über die aktuell anstehenden Projekte.

Nach der glanzvollen Präsentation des Henkel-Waggons im Jahr 2016 wird derzeit an seinem geistigen Nachfolger, einem roten G-Wagen mit Runddach gewerkelt. Zunächst muss er leergeräumt werden, bevor mit der Restaurierung des rostigen Stahls und des morschen Holzes begonnen werden kann.

„Dabei haben wir einiges wiedergefunden und anderes aussortiert“, berichtet Ralf Fellenberg. Unter anderem sei eine ganze Kiste mit alten Uniformen aufgetaucht, die nun zum Erhalt für die Nachwelt hergerichtet werden. Nicht ganz so alt ist der sogenannte Zweiwege-Bagger, der derzeit repariert wird. „Die Bremsen sind fast fertig, jetzt muss er von unserem Kfz-Mechanikermeister Detlef Otto wieder richtig zusammengebaut werden“ so Fellenberg. Denn zum einen werde der Bagger gebraucht, und zum anderen sein Platz in der Fahrzeughalle.

Unter freiem Himmel steht noch ein alter Waggon, der derzeit nicht schön anzusehen ist und bis zu seiner Restaurierung hinter verschlossenen Türen verschwinden soll. Fast fertig ist die Reparatur des Schwerkleinwagens (Skl), eines Nebenbahnfahrzeugs jüngeren Datums. Ursprünglich war eine nicht-passende Schwungscheibe geliefert worden, was zu einem Gerichtsstreit mit dem Hersteller führte. Der ist nun gewonnen und die richtige Scheibe verbaut worden.

Zwei Jubiläen stehen in diesem Jahr an: Der Zugcafé-Wagen wird 90 und die KÖF (Kleinlokomotive mit Ölfeuerung) wird 80 Jahre alt. Das Museum selbst war am ersten Sonntag nur spärlich besucht. Eine rühmliche Ausnahme bildeten Zwillingsschwestern, die extra aus Essen angereist waren. Anke und Heike Güdtke standen pünktlich um 11 Uhr auf der Matte und hatten genug Zeit mitgebracht, um sich alles ganz genau anzuschauen. „Wir haben gesehen, wie eine Signalanlage und eine Schrankenglocke funktionieren“, freuten sich die Schwestern, „und wir durften pfeifen“.

Da Eisenbahn-Experte Uli Schimschock derzeit mit seinen Bürgerbus-Kollegen in Freiburg weilt, stellte Ralf Fellenberg selbst den beiden ihr historisches Bahn-Ticket aus. Die Güdtges zeigten sich erstaunt über die „steilste Eisenbahn-Hauptstrecke“ zwischen Erkrath und Hochdahl: „Wir sind mit dem Zug angereist, aber das haben wir gar nicht bemerkt“.