Hauptschule bereitet ihr Schulfest vor
Carl-Fuhlrott-Rektorin Karin Malzkorn geht zum Ende des Schuljahres in den Ruhestand.
Erkrath. Schüler wuseln durch die Gänge der Carl-Fuhlrott-Schule, das Kollegium hält Sondersitzungen ab. Denn am kommenden Samstag, 21. April, feiert die Schule ihren 50. Geburtstag. Karin Malzkorn, die seit 16 Jahren Rektorin der Schule ist, legt Wert darauf, das die Jubiläumsfeier für alle Beteiligten ein toller Tag wird. Dieses Schulfest wird ihr letztes als Rektorin sein: Ende des Schuljahres, offiziell am 10. Juli, wird sie in den Ruhestand verabschiedet. Die Bewerbungen für ihre Nachfolge laufen natürlich schon.
Aber jetzt wird erst einmal gefeiert. Karin Malzkorn würde sich besonders darüber freuen, wenn viele ehemalige Kollegen, Schüler und Eltern das Schulfest am Samstag besuchen. Dass sich eine Hauptschule 50 Jahre halten konnte, sei ja nicht selbstverständlich.
Die Fuhlrott-Schule ist eine der wenigen noch existierenden Hauptschulen im Umkreis. Seit diesem Schuljahr sind beispielsweise die Klassen der ehemaligen Anne-Frank-Schule in Mettmann der Hauptschule in Erkrath zugeordnet worden. Karin Malzkorn und ihr Kollegium arbeiten daran, dass die Zukunft der Hauptschule und ihrer Schüler gesichert ist. Für das nächste Jahr hat die Schule genug Anmeldungen, um zwei fünfte Klassen zu füllen, berichtet Malzkorn. Das stark verjüngte Kollegium werde „die Fahnen auch weiterhin hochhalten.“ Die Schule setze auf guten, berufswahlvorbereitenden Unterricht, 60-Minuten-Unterrichtsstunden und ein Ganztags-System. Besonders wichtig sei es, die Schüler auf die Berufswelt vorzubereiten und sie auch nach ihrem Abschluss zu begleiten.
Kleine Klassen und der Einsatz von Sozial- und Sonderpädagogen erhöhen zudem die Möglichkeit, Schüler zu fördern und Probleme rechtzeitig zu erkennen. „Das müsste in heutiger Zeit an jeder Schule angelegt sein“, sagt Malzkorn. Psychische Probleme von Kindern, Probleme mit Eltern oder Mobbing im Internet seien keine hauptschulspezifischen Themen.
Diplom-Pädagogin Sabine Nummert ist seit 2014 an der Schule. Sie und ihre Kollegin Astrid Randhartinger sind jede Woche in den Klassen unterwegs, um die Schüler beispielsweise im Umgang mit sozialen Netzwerken, mit Handys und Medien zu sensibilisieren. „Besonders schön finde ich, dass hier viele Kulturen miteinander auskommen und die älteren Schüler die jüngeren unterstützen.“, sagt Nummert.
Momentan ist auch sie mit der Planung und Koordination des Schulfestes beschäftigt: „Die Schüler arbeiten in dieser Woche an Projekten wie dem Nachbau alter Autos, historischen Pausenspielen oder sind zur Recherche in der Bücherei.“ Die Ergebnisse von drei Projekttagen werden auf dem Schulfest präsentiert. „Das Thema der Projektwoche lautet Vor 50 Jahren“, erklärt Karin Malzkorn. Im Rückblick soll die Entwicklung der Schule dargelegt werden. Karin Malzkorn hat in ihrer Zeit als Rektorin einiges zu dieser Entwicklung beigetragen. „Das ist immer der Verdienst des gesamten Kollegiums, nicht nur der Rektorin“, sagt sie bescheiden.
In ihrer Amtszeit wurde 2014 die 60-Minuten Taktung eingeführt und der Bereich Berufswahlvorbereitung vorangetrieben. Bereits viermal gab es dafür das Gütesiegel einer „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“. Dennoch bleibt der schlechte Ruf der Hauptschulen, der hartnäckig besteht, eine der größten Schwierigkeiten. „Das wichtigste ist Transparenz“, sagt Karin Malzkorn. So könnten sich Eltern und Schüler selbst ein Bild machen.
Das gute soziale Klima aufrechtzuerhalten und den Schülern ein sauberes Lernumfeld zu bieten, das werde an der Schule großgeschrieben. Daher gebe es dieses Jahr auch Projektgruppen, die die Außenanlage und das Innerer Gebäudes verschönern.