Erkraths Hauptschule feiert Geburtstag

In vielen Nachbarstädten sind die Hauptschulen längst Geschichte. Nicht so in Erkrath. Die Schule an der Rankestraße hat stabile Anmeldezahlen. Und das ist nicht der einzige Grund zum Feiern.

Foto: Janicki

Erkrath. Totgesagte leben länger, heißt es. Das trifft auch auf die Carl-Fuhlrott-Schule zu. Denn während im Kreis Mettmann die Hauptschulen sterben — die Wülfrather Hauptschule Wolverothe ist bereits Geschichte, die Anne-Frank-Schule in Mettmann schließt in diesem Jahr und in Hilden gibt es auch keine mehr — läuft der Betrieb an der Erkrather Rankestraße mit stabilen Anmeldezahlen weiter, als könne von einer Krise dieser Schulform keine Rede sein.

„Unser System hat Zukunft“, ist dann auch das Credo von Schulleiterin Karin Malzkorn, die nicht müde wird, gegen den schlechten Ruf von Hauptschulen- und -schülern anzukämpfen. Nach wie vor würden schließlich Bäcker, Friseure und Handwerker gebraucht. Hauptschüler bewiesen oftmals ein hohes Durchhaltevermögen und lernten, sich durchzubeißen. Zudem fühlten sich unsichere Kinder in den kleinen Klassen wohl.

Wertschätzung erfährt die Schule aber auch von außen, etwa durch eine großzügige Spende des Rotary Clubs, der 2017 einen Medienwagen, ausgestattet mit großem Monitor, Laptop und zwei Dokumentenkameras im Wert von mehr als 4000 Euro spendete. Die Geräte sollen zur Unterstützung in allen Fächern genutzt werden. Mit dem Medienwagen können sowohl Videos gezeigt als auch Unterrichtsergebnisse selbst aufgenommen und präsentiert werden. „Wir wollen ein Zeichen dafür setzen, die Hauptschule als Schulform zu erhalten und zu fördern“, kommentiert Rotarier-Präsident Axel Fuhrmann das Geschenk. Daher habe man sich dafür entschieden, die Carl-Fuhlrott-Schule im Jahr 2017 als lokales Projekt des Clubs zu wählen. Eine weitere Spende von 2000 Euro ging an pädagogische Projekte der Schule, die zur Stärkung der Klassen außerhalb des Unterrichts gedacht sind.

Um die Schüler auf die Arbeitswelt vorzubereiten, gibt es Schnupper- und Betriebspraktika, ermöglicht durch Kooperationen mit dem Handwerkerkreis und den Stadtwerken. So gründeten die Fuhlrott-Schule und der Erkrather Handwerkerkreis 2014 eine Lernpartnerschaft, um fachliches Know-how an der Schule zu vermitteln und Schülern in gemeinsamen Unterrichtsstunden Einblicke in die Ausbildungsmöglichkeiten und beruflichen Perspektiven des Handwerks zu gewähren.

Und es gibt weitere Unterstützer: Damit es beim Vorstellungsgespräch klappt, hat eine Erkrather Unternehmerin beispielsweise Workshops gesponsert, um die wichtige erste Zusammenkunft zwischen Bewerber und potenziellem Arbeitgeber vorzubereiten. Von der CDU gibt es aus der jährlichen Wunschbaumaktion immer mal wieder eine Geldspende und beim Aktionstag der Wirtschaft kann sich die Schule über Handwerkereinsatz für Arbeiten auf ihrem Gelände freuen, etwa über die Auffrischung eines Holzhäuschens im Innenhof, das im Ganztagsbetrieb der Schule als Gartencafé dient.

Bei so viel Unterstützern dürfte es am runden Geburtstag ganz sicher voll werden an der Rankestraße. Und munter.