Berater soll Überschwemmungen vorbeugen
Starkregen hat in der Vergangenheit mehrfach Straßen in Erkrath geflutet.
Erkrath. Durch den Klimawandel haben sich auch die Arten der Regenereignisse geändert. Nicht, dass die Niederschlagsmenge über das Jahr gesteigen ist, aber es kann lokal begrenzt zu Starkregenfällen kommen. Die Stadt möchte sich besser auf solche Ausnahmesituationen vorbereiten und hat von der Dr. Pecher AG eine Starkregensimulation errechnen lassen. Die Ergebnisse wurden nun im Planungsausschuss vorgestellt.
Peter Knitsch, Grüne
Wie Ingenieur Stephan Priem erläuterte, wurde die Topografie des Stadtgebietes detailliert mit Polygonen nachgebildet. Das Computermodell unterscheidet zwischen versiegelten und offenen Flächen und zusätzlich wurden das Kanalnetz und die Gully-Standorte eingepflegt. So konnte simuliert werden, was bei Starkregen passiert, wie er statistisch nur alle 30, 50 oder 100 Jahre vorkommt. Mit einer „bidirektional gekoppelten Berechnung“ wurde abgebildet, wie das Regenwasser in die Kanäle fließt, die, weil sie nur für dreijährige Regenereignisse ausgelegt sind, überlaufen würden.
Die so erstellte Karte soll in einer geringeren Auflösung den Bürgern auf der Website der Stadt zugänglich gemacht werden. So kann sich jeder Hausbesitzer selbst ein Bild machen, ob sein Grundstück gefährdet ist und eventuell bauliche Maßnahmen treffen. Das Büro Pecher sollte aber auch ein Informations- und Kommunikations-Konzept erarbeiten, um langfristig mit der Hochwasser-Gefahr umzugehen. Dazu hat bereits ein „Runder Tisch“ getagt und ein Netzwerk „Hochwasserschutz“ mit allen betroffenen Abteilungen besteht schon lange. Langfristig soll die „Klimafolgenanpassung“ in die Stadtplanung mit einfließen. Kurzfristig sollen die Eigenvorsorge der Bürger gestärkt und ein „Starkregenberater“ eingestellt werden.
Die Politiker lobten das Engagement der Verwaltung als „gut und richtig“, hatten aber noch Anmerkungen loszuwerden. So mahnte Peter Knitsch (Grüne), nicht nur technische Seite zu betrachten: „Das Problem ist durch die Begradigung der Flüsse, Flächenversiegelung und den Klimawandel menschengemacht“.
Auf Antrag der Grünen-Fraktion wurde beschlossen, einen Klima-Netzwerker einzubinden und die Möglichkeit von Fördermitteln zu prüfen. „Es ist eine gesamtstädtische Aufgabe“ sagte Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs.