Bauwüste statt Parkplatz
Wegen der Bauarbeiten für ein Klärbecken sind auf dem Gerberplatz zahlreiche Stellplätze weggefallen.
Erkrath. „Das ist echt nervend und ärgerlich“, schimpft der Autofahrer. „Ich weiß schon gar nicht mehr, wie lange ich hier rumkurve. Seitdem beide Baustellen zeitgleich laufen, sind kaum noch freie Parkplätze zu finden.“
Wie ihm geht es manchen, die momentan rund um Gerberplatz und Gerberstraße unterwegs sind. Gefühlte Ewigkeiten fahren sie auf und ab — stets mit der Hoffnung, doch noch irgendwo eine Parklücke zu finden.
Schuld an dem Engpass mitten in der Innenstadt sind Erkraths zurzeit größte Baustellen: zum einen das Pose-Marré-Projekt zwischen Gerber- und Bismarckstraße, zum anderen der Bau des Regenklärbeckens direkt nebenan auf dem Gerberplatz.
Nachdem schon wegen der Pose-Marré-Bauzäune einzelne Parkflächen entlang der Gerberstraße weggefallen sind, wurde der Parkraum nach dem ersten Spatenstich für das Klärbecken im Februar noch enger. Rund ein Viertel der Stellplätze auf dem Gerberplatz sind weggefallen.
„Natürlich haben wir Verständnis, wenn sich die Leute darüber aufregen, weil sie vielleicht eine Runde um den Block drehen müssen“, sagt Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. „Aber zum einen ist die aktuelle Situation eine vorübergehende, zum anderen kann beispielsweise das Parkdeck von Rewe an der Bongardstraße mitgenutzt werden.“
Außerdem, so Heffungs, sei der Gerberplatz in der Vergangenheit nur in Ausnahmesituationen hundertprozentig ausgelastet gewesen. Und: „Die Baustelle für das Klärbecken nimmt nicht viel mehr Fläche in Anspruch als der alljährliche Weihnachtsbaumverkauf auf dem Gerberplatz.“
„Keine Angst. Bis zum Start des Schützenfestes am 22. Juni sind wir fertig“, verspricht Kerstin Siebert, die Abteilungsleiterin Technik der städtischen Abwasserbetriebe. Sie hat die Bauarbeiten für das Regenklärbecken fest im Blick und geht davon aus, „dass dem Aufbau des großen Schützenzeltes auf dem Platz am 18. Juni nichts entgegen steht“.
Zudem nimmt sie jedem den Wind aus den Segeln, der glaubte, die durch die Baustelle weggefallenen Parkplätze seien auf immer und ewig verloren. „Das Klärbecken liegt unterirdisch, wird an der Oberfläche gepflastert und kann dementsprechend befahren werden“, sagt Siebert. „Der Gerberplatz wird Mitte Juni also wieder in seiner kompletten Größe zur Verfügung stehen.“
Ganz abgeschlossen sein wird das rund 815.000 Euro teure Klärbecken-Projekt dann allerdings noch nicht. Zeitversetzt entsteht an der Bismarckstraße ein zweites, kleineres Becken. „Das wird etwa vier bis sechs Wochen länger dauern“, sagt Kerstin Siebert.