Bürger machen ihrem Ärger Luft

Müll, Einbrüche und Barrierefreiheit beschäftigen die Hochdahler.

Erkrath. Die Stadt ist inzwischen auch über soziale Netzwerke zu erreichen, eine direkte Beschwerdestelle wurde eingerichtet und auch sonst bemüht sich der nicht mehr ganz so neue Bürgermeister, mit seiner Verwaltung näher am Bürger zu sein. Jetzt fand die erste Stadtteilkonferenz statt.

Trotz gestiegener Unsicherheit in der Bevölkerung habe die Kriminalität laut Kreispolizei nicht zugenommen, versicherte er. Eine erste Wortmeldung aus den Reihen der Bürger widersprach dem und gab zu bedenken, dass es je nach Stadtteil Brennpunkte gibt. Der Hochdahler Markt ist oft Ziel von Einbrüchen und ebenso oft zugemüllt. Christoph Schultz musste eingestehen, dass Müll in der Verantwortung der Stadt liegt und versprach, die Kollegen vom Ordnungsamt darauf hinzuweisen.

Über den Wunsch einer Frau nach Aufwertung der Grünflächen schlug Dieter Thelen vom Freundeskreis für Flüchtlinge einen Bogen zur Flüchtlingsthematik. Wenn Haushaltslage und Personalsituation keine Priorität für die Grünpflege zulassen, könne man die Flüchtlinge doch für solche gemeinnützigen Arbeiten einsetzen. Die Menschen bräuchten Beschäftigung und seien durchaus gewillt, sich einzubringen.

Christoph Schultz wandte ein, dass es für die Integration keine langfristige Lösung sei, Flüchtlinge zwei Jahre lang für 80 Cent die Stunde zu beschäftigen. Der Beigeordnete Ulrich Schwab-Bachmann, zuständig für Soziales, berichtete, dass der Bund im nächsten Jahr 100 000 Flüchtlinge in Arbeit bringen wolle. Doch nach dem Königsteiner Schlüssel würden in Erkrath gerade einmal 33 Plätze gefördert.

Ebenfalls bewegt waren die Bürger über das Thema Barrierefreiheit. Die Behinderten-Beauftragte Marion Kremerius kritisierte, dass der Umbau des S-Bahn-Haltepunktes Millrath nicht geplant ist und es zu wenige barrierefreie Toiletten gebe. Christoph Schultz stimmte zu. „Wir können zum Mond fliegen aber scheinbar keine Bahnsteige in einigen Jahren umbauen. Wir wollen uns mit der Geschäftspolitik des VRR nicht zufriedengeben.“ Schultz forderte die Bürger auf, mit Petitionen Druck auf den VRR zu machen. Ihm als Beamten seien leider die Hände gebunden. Wenig Verständnis haben die Anwohner der Bruchhauser Straße für den vom Bund verordneten Lärmaktionsplan. Eine völlig intakte Straßendecke müsste dafür erneuert und die Anlieger zur Kasse gebeten werden. Christoph Schultz kündigte an, dass es dazu noch eine Bürgerbeteiligung geben werde.

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