Bürgerbüro bleibt noch bis Ende Juni geschlossen
Die Stadt beklagt viele Krankheitsfälle. Bürger müssen jetzt nach Hochdahl.
Wegen Krankheit geschlossen: Das Bürgerbüro in Alt-Erkrath bleibt auf jeden Fall bis Ende des Monats zu. „Wir hoffen, dass sich dann die Situation entspannt“, sagt Jennifer De Bona von der Stadt Erkrath. Zur Entspannung der prekären Personalsituation sollen zwei neue Mitarbeiter beitragen, die Ende Juni, beziehungsweise Anfang Juli ihren Dienst antreten werden. Allerdings: Die Neuen müssen noch eingearbeitet werden.
Schon in den zurückliegenden Wochen war das Bürgerbüro an der Bahnstraße in Alt-Erkrath immer mal wieder kurzfristig geschlossen. Der Grund war immer der gleiche: Krankheit von Mitarbeitern. „Eine Mitarbeiterin ist langfristig erkrankt“, erklärt Jennifer de Bona. Doch die kurzfristigen Schließungen sorgten für Ärger bei den Bürgern.
„Wenn noch eine Krankmeldung dazu kam, konnte es passieren, dass wir das Bürgerbüro morgens nicht öffnen konnten. Dann standen die Menschen vor verschlossenen Türen, ohne dass wir sie vorher hätten informieren können“, schildert De Bona die Situation.
Um solchen Ärger künftig zu verhindern, habe sich die Verwaltung dann entschlossen, das Bürgerbüro in Alt-Erkrath bis Ende Juni ganz zu schließen. Es sollte kein ständiges Hin und Her mit den Öffnungszeiten mehr geben. Wer also seinen neuen Pass abholen will, einen Restmüllsack benötigt oder sich ummelden will, muss nach Hochdahl fahren.
Warum nicht wechselnde Öffnungstage in den beiden Stadtteilen? Was sich für den Bürger einfach zu handhaben scheint, ist für die Verwaltung keine Alternative. Die Gründe sind für die Verwaltung stichhaltig: Zum einen die kürzlich erfolgte online Fundsachen-Auktion der Stadt. Das Fundbüro ist im Bürgerbüro Hochdahl angesiedelt. Und bisher ist erst die Hälfte der versteigerten Sachen abgeholt worden.
„Zu den neuen Besitzern gehören auch viele von außerhalb. Deshalb soll das Fundbüro auf jeden Fall geöffnet bleiben“, sagt De Bona. Weitere Argumente aus Sicht der Verwaltung für die Entscheidung für den Standort Hochdahl: Dort sei die Besucherfrequenz größer. Mit dem derzeitigen Mitarbeiterstamm könne man zumindest die Öffnung eines Bürgerbüros zu den gewohnten Zeiten garantieren. Denn eins ist Voraussetzung: Ist das Bürgerbüro auf, müssen aus Sicherheitsgründen mindestens zwei Mitarbeiter anwesend sein.
Doch nicht allein beim Mitarbeiterstamm des Bürgerbüros gibt es Engpässe. Die gesamte Erkrather Stadtverwaltung klagt über zu wenig Personal. Kaum eine Ausschusssitzung vergeht, in der die Verwaltung erklärt, dass zusätzliche Projekte nicht gestemmt werden könnten, ohne andere zu vernachlässigen. Vor allem in den Bereichen Tiefbau und Planung scheinen die Mitarbeiter nicht auszureichen.
Ein Grund dafür ist die Fluktuation. Im Tiefbau beispielsweise verlässt im Sommer erneut eine Ingenieurin die Erkrather Verwaltung. Die junge Frau hatte sich gerade erst richtig eingearbeitet. Nun muss wieder eine Nachfolge gefunden werden.