Eine Ausstellung der Unicef über Flüchtlinge
In der VHS Erkrath sind Fotos zu sehen.
Mit einer Ausstellung der Unicef hat die VHS Erkrath einen Bogen von der Hilfe in Krisengebieten zu der Flüchtlingssituation in Erkrath geschlagen. Eine Diskussionsrunde zeigte weiteren Gesprächsbedarf.
Wie leben Kinder, die aus Krisengebieten fliehen mussten? Welche Hilfe leistet die Unicef? Diesen Fragen geht derzeit eine vom Kinderhilfswerk Unicef konzipierte Ausstellung in der Stadtbücherei Hochdahl nach. Die Eröffnung der Ausstellung nutzte die VHS Erkrath, um auch die Flüchtlingssituation hier vor Ort in Erkrath zu thematisieren. Dabei kamen auch Asylbewerber, die bei der VHS Deutsch-Kurse besuchen, zu Wort.
Shadi Alhoshi (26) aus Syrien schilderte seine Flucht aus dem Kriegsgebiet, die ihn mit Hilfe von Schleusern übers Mittelmeer nach Europa und schließlich nach Erkrath führte. „Hauptsache Sicherheit“, war sein Gedanke, als er Syrien im Herbst 2014 verließ. Wenn sich die Situation in seiner Heimat beruhigt, will er zurückkehren.
„Shadi Alhoshi steckt in einer Zwickmühle“, erläuterte Ursula Moldon, Leiterin der VHS Erkrath, die Lage des ausgebildeten Zahnarztes: Arbeiten dürfe er noch nicht, und um weiter Deutsch zu lernen, fehle die staatliche Förderung. Die läuft nämlich nach dem ersten Kurs, der in der Regel 600 Stunden umfasst, aus. Über fehlende Unterstützung beklagten sich auch Monika Funk, Vorsitzende des Freundeskreises für Flüchtlinge, und Christa Martens von der NeanderDiakonie. Sie wünschen sich, dass die Stadt zwei Sozialarbeiter einstellt, die sich um neu ankommende Flüchtlinge kümmern, beispielsweise mit ihnen zum Einwohnermeldeamt gehen und die Kinder in der Schule anmelden. So lange die Hilfe von kommunaler Seite ausbleibt, hoffen sie auf weitere Ehrenamtler als „Familienpaten für Neuankömmling“.
„Die Menschen brauchen Menschen, die von Angesicht zu Angesicht mit ihnen sprechen“, weiß auch Mohammed Assila, interkultureller Berater. nima