Ein Besuch bei wilden Kerlen
100 Kinder schauten sich bei der Neanderland-Biennale das Figurentheater über Max und seinen Traum an.
Mucksmäuschenstill war es in der Aula der Hochdahler Realschule an der Rankestraße als das Licht fürs erste Kindertheater der Neanderland-Biennale ausging. Den Monsterspaß „Wo die Wilden Kerle wohnen“ von Maurice Sendak wollten sich 100 Kinder (und auch ein paar Eltern) ansehen.
Den Spaß hatte sich das Figurentheater Neumond mit Christian Kruse und das Theater Fensterzurstadt mit Carsten Hentrich aus Hannover einfallen lassen.
Die beiden Künstler standen allein auf der Bühne. Ihre Rollen wechselten von Mond über Mutti bis zum Musiker und Sänger. Max, die Hauptrolle, war eine etwa 50 Zentimeter große Puppe.
Und natürlich spielte noch eine weitere Spielpuppe mit, ein behaarter Wilder Kerl, der einem Gorilla ähnlich sah. Bei dem Stück ging es um Ungehorsam, Mut, Stolz. Aber auch um Heimweh. Alle diese Gefühle schienen die Kinder nachempfinden zu können, denn sie jauchzten, schimpften, und manchmal erschraken sie sich auch.
Max, acht Jahre alt, war ohne Essen ins Bett geschickt worden, weil er irgendetwas angestellt hatte. Zur Beruhigung sagte „Mutti“, dass sie ihm das Essen später ins Zimmer stellt, weil sie ein schlechtes Gewissen bekommen hatte.
Nun ja, Max entwischte ins Reich der Träume und begegnete dort den Wilden Kerlen, die ihn schnell zu ihrem König machten. Am Ende der Abenteuer aber dachte Max an zu Hause und wollte einfach nur zurück. Die Geschichte wurde von Christian Kruse und Carsten Hentrich so liebevoll und zugleich enthusiastisch erzählt und vorgeführt, dass es ein großer Spaß war. Vor allem die Idee, dass hinter der Verkleidung des gefährlichen Wilden Kerls tatsächlich der Schauspieler zu erkennen war, nahm den Kindern die Angst. Denn das Geschrei des Wilden Kerls kam deutlich erkennbar aus dem Mund des Schauspielers.
Neben dem Theaterspiel wurden zur Gitarre Mut-Mach-Lieder gesungen. „Sei einfach Du“ war so ein Titel, den alle begeistert mitsangen. Die Künstler aus Hannover, vermittelten überzeugend den Eindruck, dass sie die Zuschauer-Kinder ernst nehmen.