Der Wunsch von der eigenen Kanzlei
Brigitte Albers hat sich auf die Belange von Senioren und Patienten spezialisiert.
„Für mich stehen der Mensch und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt meiner Arbeit“, beschreibt Rechtsanwältin Brigitte Albers ihre Einstellung zu Mandanten und Mandat, das sie speziell für Senioren und Patienten übernimmt. Auf diese Zielgruppen hat sich die Anwältin in ihrer Kanzlei spezialisiert, die sie Anfang Mai in der Morper Allee eröffnet hat.
Brigitte Albers, Rechtsanwältin
Hell und freundlich ist der Empfangsbereich mit Sitzgruppe und Anrichte gestaltet, hier und dort schaffen grüne Akzente fast schon Wohnzimmer-Ambiente. „Die meisten Menschen, die einen Anwalt konsultieren, befinden sich in einer misslichen Lage. Darum möchte ich ihnen eine Umgebung bieten, in der sie sich öffnen und sich erst einmal alles von der Seele reden können. Und das tut doch jeder lieber in einer Atmosphäre, die nicht auf den ersten Blick nach Büro aussieht“, so die Juristin, deren eigener Arbeitsplatz sich eine Treppe höher befindet.
Dort hat sie auch eine kleine Teeküche mit Sitzplatz eingerichtet. Sie findet es ganz wichtig, ihr Müsli mittags nicht am Schreibtisch zu essen, sondern bewusst eine Pause einzulegen, um danach mit frischen Kräften und einem klaren Kopf weiter zu arbeiten.
Doch nicht nur Arbeit verbindet die gebürtige Duisburgerin mit Erkrath. Seit rund fünf Jahren wohnen Brigitte Albers und ihr Mann auch dort. „Es ist so ruhig hier und die grüne Umgebung gefällt uns sehr. Außerdem ist man, wenn einem der Sinn danach steht, mit der S-Bahn in zehn Minuten im Düsseldorfer Trubel“, fügt sie augenzwinkernd hinzu, obwohl der der Grund gewesen, von dort wegzuziehen. Vor rund einem Jahr reifte dann bei der 56-Jährigen, die zuvor zehn Jahre als Justiziarin in einer Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Neurologie tätig war, der Wunsch, eine eigene Kanzlei zu eröffnen. Fest stand von vornherein, dass sie sich auf die Beratung und Verteidigung von Senioren und Patienten spezialisieren würde.
„Bei meiner Arbeit in der Klinik habe ich oft genug gesehen, wie überfordert Patienten und auch deren Angehörige mit einer Pflegesituation und den Anforderungen, die auch im rechtlichen Bereich auf sie zukommen können, sind“, so die sympathische Rechtsanwältin.
Im Übrigen habe sie im eigenen Familien- und Bekanntenkreis erlebt, was es alles zu beachten gebe, wenn Angehörige pflegebedürftig werden. „Das kann ganz schnell passieren auch in noch jungen Jahren“, sagt sie aus eigener Erfahrung in ihrer Familie. Da sei es für die Angehörigen eine ungeheure Erleichterung, wenn der zu Pflegende im Vorfeld möglichst detailliert schriftlich niedergelegt hat, wie in seinem Sinne gehandelt werden solle. Gerade auch, wenn es um solche gravierenden Entscheidungen gehe, wie künstliche Beatmung oder Ernährung ja oder nein und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen genau.
Brigitte Albers
„Doch nicht nur das Thema Patientenverfügung sollte man angehen. Auch eine Vorsorgevollmacht zu erstellen, ist wichtig, damit im Fall der Fälle die Vertrauensperson auch eine gültige Legitimation besitzt, Entscheidungen zu treffen,“ bringt die Juristin ein Thema zur Sprache, mit dem, wie sie selbst sagt, sich niemand gern befasst.
Auch sie beschäftige sich lieber mit ihre Leidenschaft für französische Lebensart und Küche wechselt sie vom Beruflichen ins Private. Beide Passionen teile sie mit ihrem Mann, dessen Landschafts-Fotos die Wände ihrer Kanzlei schmücken. Entstanden sind die meisten auf gemeinsamen Spaziergängen rund um Erkrath.